Personelle Neuerungen von Tirol bis zur Steiermark, Gegenwind aus dem Bund: Die Landtagswahlen in etlichen schwarzen Kernländern werden entscheidend für die Partei des Karl Nehammer sein.
Sofern es nicht noch zu vorgezogenen Nationalratswahlen kommt, werden abseits der mehr oder weniger gelaufenen Bundespräsidentschaftswahl diverse Landtagswahlen das politische Gefüge in der Republik bestimmen. Vor allem für die ÖVP, die Landeshauptmannpartei in diesem Land, wird das von Bedeutung sein. Im Speziellen für den neuen Obmann, Karl Nehammer. Unter Sebastian Kurz hatten die ÖVP-regierten Länder vom frischen Wind auf Bundesebene profitiert, Wahlerfolg reihte sich an Wahlerfolg. Doch der Faden bei der ÖVP ist mittlerweile gerissen. Die Volkspartei muss versuchen, sich auf Länderebene zu stabilisieren. Wie gut das gelingt, wird auch über das Schicksal der Gesamtpartei entscheiden.
Tirol.
Tirol wählt nun überraschenderweise, nach dem angekündigten Rücktritt von Günther Platter als Landeshauptmann, als erstes Bundesland, und zwar voraussichtlich am 25. September dieses Jahres. Dass die ÖVP Erster wird, steht außer Zweifel. Die Frage ist vielmehr: Wie viel verliert sie? Und kann der designierte Nachfolger Anton Mattle mit seinem Ergebnis dann den Anspruch auf den Landeshauptmann erheben? Mattle gilt zwar als gleichermaßen bodenständiger wie kluger Politiker, ob der vormalige Bürgermeister von Galtür aber das Zeug zum Landeshauptmann hat, muss sich erst zeigen. Zumal er auch mit Querschüssen aus den eigenen Reihen – seit jeher eine Spezialität in der Tiroler ÖVP – rechnen muss. Der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident, Christoph Walser, sieht sich selbst seit Jahren als Platter-Nachfolger und dürfte sich nun wohl übergangen fühlen. Die Ausgangslage ist jedenfalls: 44,4 Prozent. So viel hat die ÖVP 2018 erreicht. Mittlerweile gibt es mit der MFG jedoch einen Konkurrenten mehr. Bei der Gemeinderatswahl in diesem Jahr konnte dieser allerdings dann doch in Schach gehalten werden.