Er wurde seit Jahrzehnten vielfach abgewertet, ja totgesagt. Spätestens der Ukraine-Krieg bewies das Gegenteil, freilich auch die Macht moderner tragbarer Panzerabwehr. Über militärisch relevante Irrtümer, Panzertechnik, die Zukunft von T-72, Leopard, Challenger und Co. und Ansichten eines heimischen Panzerexperten dazu.
Wie sich die Dinge doch ändern: Der neue künftige Generalstabschef des Bundesheeres, Generalmajor Rudolf Striedinger, will just der Panzerwaffe wieder mehr Aufmerksamkeit schenken. Alle Kampf- und Schützenpanzer würden nachgerüstet, kampfwertgesteigert, um sie „auf den neuesten Stand zu bringen", wie er im Interview mit dem „Standard" (Freitag/Samstag) sagte. Angesichts des Ukraine-Kriegs habe es eben ein Umdenken gegeben.
Gerade für österreichische Verhältnisse klingt das wirklich so mutig wie einsichtig: Der Kampfpanzer, jene im Ersten Weltkrieg zuerst von den Briten gebaute Waffe, galt doch seit Ende des Warschauer Pakts 1991 oft als Auslaufmodell. Ein konventioneller Krieg mit Teilnahme größerer Panzereinheiten sei jedenfalls in Europa fortan fast unmöglich, hieß es speziell im politischen und medialen Bereich. Auch für Aufstands-, Bürgerkriegs- und Terrorsituationen wurden Kampfpanzer als wenig sinnvoll angesehen, quasi als „zu große Knüppel" dafür.