Vor 25 Jahren wurde die ehemalige britische Kronkolonie an Festlandchina übergeben. Staatschef Xi bekräftigt zum Jubiläum Pekings Vorherrschaft.
Als Xi Jinping aus dem Hochgeschwindigkeitszug auf den Hongkonger Bahnsteig tritt, warten bereits Hunderte jubelnde Schulkinder mit China-Flaggen auf den 69-Jährigen. Seit knapp zweieinhalb Jahren hat der Staatschef nun erstmals die Grenzen seiner „Null-Covid-Bastion“ verlassen, und dementsprechend streng sind auch die epidemiologischen Sicherheitsvorkehrungen: Trotz FFP2-Masken hält Xi sichtbar Abstand zu seinen Gastgebern aus Hongkong, obwohl diese sich alle zuvor isolieren mussten.
Seine erste Rede am Donnerstagmittag fiel dafür umso herzlicher aus: „Nach Wind und Regen wurde Hongkong aus der Asche wiedergeboren“, sagte der Parteichef wenige Minuten nach seiner Ankunft. Was in den Ohren vieler Hongkonger zynisch klingen mag, trifft doch einen wahren Kern. In den vergangenen Jahren hat Peking schließlich die internationale Finanzmetropole grundlegend nach den eigenen Vorstellungen verändert.
Die Autonomie, die man vor 25 Jahren bei der Übergabe Hongkongs von Großbritannien an Festlandchina per Vertrag zugesichert hatte, ist längst nur mehr eine leere Worthülse. Wenn Xi am Freitag nun das erste Vierteljahrhundert nach der Machtübernahme feiert, herrscht kein Zweifel mehr, dass Hongkong seine relativen Freiheiten längst aufgeben musste.