Das nordamerikanische Land hat genug Erdgasressourcen, um nach Europa zu liefern. Dafür muss aber noch die Infrastruktur an der Atlantikküste geschaffen werden.
In Kanada gewinnt die Debatte an Fahrt, wie Europa durch Lieferung kanadischen Erdgases bei seinen Bemühungen geholfen werden kann, die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu mildern und Versorgungsengpässe zu beseitigen. Der kanadische Erdgasverband steht in Kontakt mit den europäischen Botschaften in Ottawa. Und ein kanadisches Energieunternehmen erwägt, Pläne für den Bau eines LNG-Terminals an der Atlantikküste für Exporte nach Deutschland wieder aufleben zu lassen. Eine kurzfristige Lösung für Europas Energiesorgen ist das allerdings nicht.
Pieridae Energy Ltd. mit Hauptsitz in Calgary hatte im vergangenen Sommer das Vorhaben, an der Küste der Atlantikprovinz Nova Scotia an Land ein Terminal zu bauen, das sogenannte Goldboro-LNG-Projekt, aus Kosten- und Termingründen aufgegeben. Es schlug, wie Chief Executive Officer Alfred Sorensen vor einem Jahr erklärt hatte, „eine neue Richtung ein“: Pieridae dachte an ein kleineres, schwimmendes Terminal. Nun stellt Sorensen mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Energiesituation in Europa fest: „Die Welt hat sich sehr verändert.“