Ein gutes Dutzend Minister und Ex-Minister rechnet sich Chancen für den Topjob aus. An der Spitze liegt momentan Verteidigungsminister Ben Wallace.
Der Juli wird für die Tories immer öfter zum Monat des Dramas, der Turbulenzen und personalpolitischen Entscheidungen: Zum dritten Mal in sechs Jahren bestimmen die konservativen Abgeordneten in einer Vorwahl im Sommer die beiden chancenreichsten Kandidaten, ehe die Parteimitglieder in einer Urwahl den neuen Leader – und bei einer Tory-Regierung – zugleich den Premier bzw. die Premierministerin küren.
2016 ging nach dem Rücktritt David Camerons infolge des Brexit-Debakels die damalige Innenministerin Theresa May als Siegerin des „darwinistischen Systems“ hervor, wie Johnson in seiner Rücktrittsrede in der Downing Street am Donnerstag formulierte. Er galt schon vor sechs Jahren als Favorit, ehe ihm Rivale Michael Gove in den Rücken fiel. Nach Mays Ende 2019, das er selbst eifrig betrieben hatte, war Johnson indes nicht mehr aufzuhalten: In einer Stichwahl setzte er sich mit Zweidrittelmehrheit gegen Jeremy Hunt, seinen Nachfolger als Außenminister, durch.