Ukraine-Krieg: Russische Stadt bietet freiwilligen Kämpfern 6800 Euro

Ukrainische Soldaten in Luhansk
Ukrainische Soldaten in Luhansk(c) APA/AFP/ANATOLII STEPANOV (ANATOLII STEPANOV)
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Der Militärkommissar der Stadt Konakowo hat per Video Freiwillige zum Kampf aufgerufen. Der Spott darüber ließ nicht lange auf sich warten.

Zur Verstärkung von Russlands Truppen im Krieg in der Ukraine hat der Militärkommissar der russischen Stadt Konakowo per Video Freiwillige zum Kampf in dem Nachbarland aufgerufen. Es gebe Verträge ab einer Dauer von drei Monaten mit einer Bezahlung von 200.000 bis 400.000 Rubel (3.400 bis 6.800 Euro), sagte der Militärkommissar Juri Negowora in dem Video. Er sagte nicht, für welchen Zeitraum das Geld ist.

"Notwendig ist es, eine gute Gesundheit zu haben - und den Wunsch", sagte er. Die Stadt rund 120 Kilometer nordwestlich von Moskau veröffentlichte den Aufruf auf ihrer Internetseite.

In sozialen Netzwerken in der Ukraine machten sich Menschen lustig über den Aufruf des greisen Mannes in Uniform, der immer wieder nach Worten sucht. Soweit sei es schon mit dem Einsatz der Russen, dass solche Aufrufe nötig seien. Es gibt immer wieder Berichte auch in Russland, dass sich Angehörige der Sicherheitsstrukturen gegen einen Kampfeinsatz in der Ukraine wehren.

Immer wieder Spekulationen über Generalmobilmachung

In der Pazifikregion Primorje hatte zuvor der Gouverneur Oleg Koschemjako die Gründung eines Freiwilligen-Bataillons angekündigt für den Kampf in der Ukraine. Kremlsprecher Dmitri Peskow begrüßte die Initiative. Sie verdiene "höchste Wertschätzung". Er hoffe nur, dass der Gouverneur selbst weiter seine Arbeit mache und nicht in den Kampf ziehe.

Zu Medienberichten, dass auch im Namen des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin ein solches Regiment gegründet worden sei und aus dem städtischen Haushalt finanziert werde, sagte Peskow: "Nein, dazu ist uns nichts bekannt."

Fast fünf Monate nach Kriegsbeginn mehren sich Berichte, dass Kremlchef Wladimir Putin nicht ausreichend Personal für seinen Einmarsch in das Land hat. Deshalb wird in Russland auch seit langem über eine mögliche Generalmobilmachung spekuliert, die laut Kreml aber nicht geplant ist.

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