Nach Krieg mit Armenien

Aserbaidschaner kehren in Gebiete in Berg-Karabach zurück

Der ölreiche, autoritär geführte Kaukasus-Staat will für knapp 1,3 Milliarden Euro neue Straßen, Brücken und Flughäfen bauen.

Nach dem Krieg mit Armenien um Berg-Karabach im Jahr 2020 siedelt Aserbaidschan nun Staatsbürger in den zurückeroberten Gebieten der umstrittenen Region an. 58 Menschen seien bereits in das Gebiet von Sangilan zurückgekehrt, teilte ein Regierungsvertreter am Dienstag mit. Dort sei kürzlich das Dorf Agalli wieder aufgebaut worden.

Aserbaidschan hatte im vergangenen Jahr ein Wiederansiedelungsprogramm angekündigt. Der ölreiche, autoritär geführte Kaukasus-Staat will für 1,3 Milliarden Dollar (1,28 Mrd. Euro) neue Straßen, Brücken und Flughäfen bauen.

Keine Infrastruktur mehr vorhanden

Eine massive Rückkehr aserbaidschanischer Staatsbürger in die Region gilt jedoch als unwahrscheinlich, da die Infrastruktur zerstört ist und es noch viele Minenfelder gibt.

Nach einem ersten Krieg in den 90er-Jahren hatten sich Armenien und Aserbaidschan im Herbst 2020 erneut einen Krieg um die umstrittene Region Berg-Karabach geliefert. Bei den sechswöchigen Gefechten wurden 6.500 Menschen getötet. Der bewaffnete Konflikt wurde durch ein von Russland vermitteltes Abkommen beendet. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben.

Am Samstag hatten sich erstmals seit dem Krieg im Herbst 2020 die Außenminister der beiden Kaukasus-Staaten zu bilateralen Gesprächen im georgischen Tiflis getroffen. Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten wird mittlerweile von der Europäischen Union begleitet. Im April und Mai hatten sich Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew in Brüssel getroffen.

(apa)

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