SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter weist Privilegien für Minister oder gar den Kanzler zurück. "Peinlich, abgehoben und realitätsfremd", sagt FP-Generalsekretär Vilimsky.
Seitens der anderen Parteien gab es am Mittwoch auf den "Saustall"-Sager von VP-Umweltminister Niki Berlakovich durchwegs hämische Reaktionen. "Minister Berlakovich ist doch tatsächlich der Meinung, ein Abflug einer Maschine der Air France habe sich gefälligst nach ihm zu richten", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter. "Mit Nachdruck" sei allerdings die Darstellung aus dem Berlakovich-Stab zurückweisen, dass es Usus sei, dass Botschaftsvertreter und Attachees diverse Sonderprivilegien von reisenden Regierungsmitgliedern zu organisieren hätten."Bei Dienstreisen des SPÖ-Regierungsteams von Bundeskanzler Werner Faymann werde stets penibel darauf geachtet, dass es keinerlei Privilegien gegenüber Normalbürgern gebe", meinte Kräuter.
FPÖ verlangt mehr Berlakovich-Bodenhaftung
Als "peinlich, abgehoben und realitätsfremd" wertete FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky die Reaktion des Umweltministers, der "bedauerlicherweise einen Anschlussflug verpasst hat und sich dabei von seiner Bedeutsamkeit fälschlicherweise mit dem Papst oder dem US-Präsidenten verwechseln dürfte". "Was Berlakovich widerfahren ist, geschieht jedem normalen Flugpassagier am laufenden Band. Da braucht man weder wüten noch Diplomaten vor die Türe setzen. Etwas mehr Bodenhaftung wäre für den Herrn Minister durchaus angebracht", sagte Vilimsky.
BZÖ: "Nikolaus wie Krampus"
"ÖVP-Umweltminister Nikolaus Berlakovich sollte dringend eine ressortinterne Klimakonferenz abhalten. Sein kolportiertes Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitern wegen eines verpassten Fluges, ist eines österreichischen Ministers völlig unwürdig und im Ausland doppelt kontraproduktiv. Nikolaus zu heißen und sich wie ein verspäteter Krampus aufzuführen, ist nur lächerlich", meinte BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner.
(APA)