Al Jaber will offene Kneissl-Rechnungen zahlen

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KneisslReuters/DOMINIC EBENBICHLER
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Nach einer Exekution am Donnerstagvormittag soll sich Kneissl-Mehrheitseigentümer Mohamed Al Jaber bereit erklärt haben, die offenen Forderungen der Modedesignerin Susan Strasser zu begleichen.

Nach einer Exekution am Donnerstagvormittag in der Innsbrucker Kneissl Star Lounge hat sich Kneissl-Mehrheitseigentümer Scheich Mohamed Al Jaber gegenüber der Firma Strasser bereit erklärt, alle offenen Verbindlichkeiten der angeschlagenen Tiroler Skifirma zu übernehmen. Das sagte Thomas Lang, Investor bei Strasser, mit Hinweis auf das Sekretariat von Al Jaber. Kneissl schuldet Modedesignerin Susan Strasser 158.000 Euro. Bei der Exekution am Vormittag war auch ein Anwalt von Strasser dabei.

"Er (Al Jaber, Anm.) will sich mit uns Lieferanten, die noch auf ihr Geld warten, in Verbindung setzen und die Rechnungen zahlen", sagte Lang. Unternehmensintern wolle der Scheich dann klären, welche Verantwortung Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer zu tragen habe.

"Alles, was zu finden war, wurde gepfändet"

Der Scheich bedauere, dass es soweit gekommen sei, berichtete der Investor. In der Kneissl Star Lounge sei am Donnerstag alles gepfändet worden, was der Beamte dort vorgefunden habe. "Sogar Getränkebestände. Bis zur letzten Champagnerflasche steht dort nichts mehr zur freien Verfügung der Firma Kneissl", so Lang. Nun müsse geklärt werden, was davon Eigentum von Kneissl Tirol GmbH und was im Eigentum der Star Lounge gewesen sei.

Am Donnerstagvormittag hatte Lang gesagt, mit einer Fahrnisexekution in der Star Lounge habe Strasser versucht, mit "Ski, Möbel oder Computer" an die ausstehende Geldsumme zu kommen. Nach Einwänden des Kreditschutzverbandes, dass die Kneissl Star Lounge mit der Kneissl Tirol GmbH oder der Kneissl Holding nichts zu tun habe, sagte Lang: "Die Kneissl Tirol GmbH hat die Waren von uns gekauft und in die Star Lounge nach Innsbruck gebracht. Noch ist uns nicht klar, ob die Lounge diese dann abgekauft oder auf Kommissionsbasis verkauft hat. Wir müssen alle Möglichkeiten ausnützen und an allen möglichen Orten versuchen, an unser Geld zu kommen".

Neben Strasser warten laut Kreditschutzverband vier weitere Unternehmen auf ihr Geld. Die in Deutschland ansässige Vierke-Gruppe warte auf rund 120.000 Euro, dem oberösterreichischen Betrieb Solutions of Sport soll Kneissl 12.000 Euro schulden. Die Inhaberin einer kleinen Traditionsdruckerei soll seit dem Frühjahr darauf warten, dass die Tiroler Skifirma eine Rechnung in Höhe von 5.500 Euro begleicht.

(APA)

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