The Great Translation Movement legt die dunkle Seite der Propaganda Pekings offen – und gerät ins Visier der KP.
Seoul/Peking/Sydney. Nur wenige Tage, nachdem Putins Panzer Richtung Kiew gerollt waren, hatte Han Yang endgültig genug. Der Chinese, der seit den späten 1990er-Jahren in der australischen Metropole Sydney lebt, sah mit Abscheu auf die unzähligen Nachrichten aus der alten Heimat, die auf sein Smartphone einprasselten: Stündlich publizierten chinesische Staatsmedien Berichte über die angebliche „Spezialoperation“ der Russen, die angeblich durch die Expansionspolitik der USA provoziert wurde.
Patriotische Influencer mit Parteibuch und Millionenpublikum verbreiteten in Kurzvideos antisemitische Verschwörungstheorien über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij. Und auf dem Messengerdienst Wechat tobte ein nationalistischer Mob, der den Ukrainern einen „schnellen Tod“ wünschte und dazu aufrief, die „weiblichen Schönheiten“ aus dem Kriegsland zu adoptieren.