Europa bei Nacht. Wirklich dunkel wird es am Kontinent nie – solang genug Strom fließt.
Versorgung

Es wird finster werden, die Frage ist nur wo

Hitze, Krieg und Gasmangel treiben die Blackout-Gefahr in Europa nach oben. Mit viel Geld erkauft sich die EU ein wenig Sicherheit – und reicht das Problem damit an weniger Reiche weiter.

Alles wird gut. Während Deutschland schon heute eisern Energie sparen soll, damit aus der Gas- keine Stromkrise wird, scheint Österreich gegen solche Ideen noch immun zu sein. Deutschland brauche im Sommer viel knappes Erdgas, um Elektrizität zu erzeugen, erklärte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) kürzlich im Radio. In Österreich kümmerten sich in den warmen Monaten hingegen Wasser, Wind und Sonne darum, dass genügend Strom da ist. Das ist beruhigend. Wenn es denn wahr wäre.

Die Realität sieht derzeit leider anders aus. Auch in Österreich herrscht Dürre, Wasserkraftwerke liefern nicht so viel Strom wie gewohnt. Am vergangenen Mittwoch erzeugten sie beispielsweise nicht einmal die Hälfte der benötigten Menge, auch bei Wind herrschte Flaute. Stattdessen wurde – mitten im August – munter Erdgas in den Kraftwerken verbrannt. Im Schnitt der letzten 30 Tage relativiert sich das Bild etwas, aber auch da lieferte Gas etwa fünf Mal mehr Strom als alle Solaranlagen zusammen. Der drohende Strommangel in Europa macht sich nicht nur in der Verzwanzigfachung (!) der Preise bemerkbar. Auch die Gefahr eines Blackouts rückt rasch näher.

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