Sadr-Anhänger stürmten Regierungspalast in Bagdad.
Im Irak eskaliert ein seit Monaten andauernder Machtkampf. Anhänger des schiitischen Predigers Moqtada al-Sadr stürmten Montagnachmittag den Präsidentenpalast in der grünen Sicherheitszone in Bagdad und forderten Neuwahlen. Außerhalb der Hauptstadt besetzten sie zudem Gebäude der Provinzverwaltungen. Der Schiiten-Politiker hatte seine Gefolgsleute zuvor über Moscheen-Lautsprecher zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Sie trotzten einer Ausgangssperre, die Iraks Sicherheitskräfte zuvor verkündet hatten. Diplomaten flüchteten hektisch aus der grünen Zone.
Startschuss für die Unruhen war die Ankündigung al-Sadrs, sich völlig aus der Politik zurückzuziehen. Es ist nicht das erste Mal, dass er seinen Rückzug aus der Politik verkündet, um nur kurz darauf wieder seine Anhänger für tagespolitische Ereignisse zu mobilisieren.