Energiekrise

Moskau kritisiert Italiens Energieplan: "Von Brüssel aufgezwungen"

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Luigi Di Maio Roma 12 02 2017 TV Show In mezz ora Rome January 12th 2017 PUBLICATIONxNOTxINxITAimago/Insidefoto
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Die russische Außenamtssprecherin warnt, Rom werde „vom euro-atlantischen Sanktionswahn in den wirtschaftlichen Selbstmord getrieben“. Italiens Außenminister Di Maio beschuldigt Moskau, sich in den italienischen Wahlkampf einmischen zu wollen.

Moskau kritisiert die Strategie Italiens, das sich aus der russischen Energieabhängigkeit zu befreien versucht. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, warnte auf Telegram, dass die Italiener unter den Folgen des von ihrer Regierung beschlossenen Energieplans leiden würden. Italienische Unternehmen würden zusammenbrechen, so Sacharowa.

Der italienische Plan zur Verringerung der Abhängigkeit von russischen Energiequellen, der vom Minister für den ökologischen Übergang, Roberto Cingolani, entwickelt wurde, "wird Rom von Brüssel aufgezwungen, das wiederum auf Anweisung von Washington handelt, aber am Ende werden die Italiener die Leidtragenden sein", betonte Sacharowa.

"Rom wird vom euro-atlantischen Sanktionswahn in den wirtschaftlichen Selbstmord getrieben", so die Sprecherin, nachdem die italienische Regierung einen Plan zur Senkung des Gasverbrauchs angekündigt hatte. "Das Ergebnis wird sein, dass italienische Unternehmen von ihren 'Brüdern' in den USA zerstört werden, weil amerikanische Unternehmen heute siebenmal weniger für Strom zahlen als italienische", so Sacharowa. "Wenn italienische Unternehmen zusammenbrechen, werden sie von den Amis billig aufgekauft."

„Lassen uns nicht einschüchtern"

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. "Wir lassen uns von niemandem etwas befehlen, wir lassen uns nicht einschüchtern", erklärte Italiens Außenminister Luigi Di Maio am Dienstagabend auf Facebook. Er beschuldigte Russland, sich in den Wahlkampf in Italien einzumischen. "Wir sollten keine Zeit damit verschwenden, die verrückten Äußerungen russischer Persönlichkeiten zu kommentieren", sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel laut Medienberichten.

Die italienische Regierung will Energie sparen und verkürzt die Heizperiode um je eine Woche im Herbst und im Frühjahr. In den meisten italienischen Gemeinden wird man erst ab November heizen können. Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden, darunter auch Schulen, wird um ein bis zwei Grad gesenkt, wie aus einem Regierungsplan hervorgeht, der der EU-Kommission vorgelegt werden soll.

Heizung zurückdrehen

Auch im Verlauf des Tages werden die Italiener eine Stunde weniger heizen dürfen. Die Standardtemperatur wird künftig auf 17 bis 21 Grad festgelegt, derzeit liegt der Standard bei 18 bis 22 Grad. Nicht nur stichprobenartige Kontrollen sind geplant - wer sich nicht an die Maßnahmen hält, riskiert eine Geldstrafe, die bis zu 3000 Euro betragen kann.

(APA)

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