Mit den steigenden Preisen und dem Klimawandel beschließen immer mehr Menschen, Dinge reparieren zu lassen. Doch warum ist unser Gefühl dafür verschwunden und wie geht man Reparaturen am besten an?
Der Saal ist voll mit kaputten Geräten und Drähten, die aus Maschinen hängen. Menschen beugen sich in kleinen Grüppchen über Platinen. Andere sitzen neben einer Nähmaschine und schauen zu wie eine Hose gekürzt wird. An einem weiteren Tisch sitzt ein Mann tief gebeugt vor dem offenen Rücken einer Puppe und misst die Spannung der Elektronik darin.
Im Grazer Repair-Café können Besucher alle zwei Monate ihre kaputten Sachen und Geräte reparieren. Es ist eine von vielen Reparaturinitiativen, die es österreichweit gibt (siehe Infokasten). So gut wie alles ist hier möglich. Solang man die Dinge selbst dorthin tragen kann. Toaster, Föns, Smartphones, Computer, Spielzeug, Fernbedienungen, Puppenhäuser, Radios, CD-Player, Videorekorder, Kaffeemaschinen. Es gibt wenig, was Andreas Höfler, der das Café vor fast zehn Jahren mit einem Freund gründete, noch nicht gesehen hat. „Einmal haben wir einen Laptop geschweißt“, erzählt er vergnügt. Wieder ein anderes Mal kam ein Mann mit einem in unzählige Teile zerfallenen Vogelhäuschen, das die Helfer vor Ort gemeinsam mit dem Besitzer geleimt haben. Als besonders empfindet Höfler immer, wenn Kinder mit ihren Eltern kommen, um Spielzeug zu reparieren. Manchmal sogar das der Eltern, damit sie es an die Kinder weitergeben können.