Die rechte Gerb-Partei von Ex-Premier Borissow liegt laut Nachwahlprognosen voran, doch es gibt keine stabile Regierungsmehrheit. Es droht eine weitere Neuwahl. Das Volk ist bereits enorm politikmüde.
Auch nach Bulgariens vierter Parlamentswahl in 18 Monaten ist eine stabile Regierungsmehrheit nicht in Sicht. Laut ersten, am Sonntagabend veröffentlichten Nachwahlprognosen konnte die rechte Gerb-Partei des langjährigen Ex-Premiers Bojko Borissow um rund drei Prozent zulegen und mit über 25 Prozent der Stimmen zwar die im letzten Jahr verlorene Position als stärkste politische Kraft des Landes zurückerobern. Doch selbst mit der als möglichen Koalitionspartner gehandelten DPS der türkischen Minderheit, die auf 12-14 Prozent kam, ist die Gerb von einer Regierungsmehrheit noch weit entfernt.
Als potenzieller Oppositionspartner von Gerb wurde vorab auch die populistische Protestpartei ITN des Entertainers Slawi Trifonow gehandelt. Doch es ist unsicher, ob der in der Wählergunst von 9,5 auf prognostizierte 4,2 Prozent gefallenen ITN überhaupt der Sprung über die Vierprozenthürde gelingt.