Der Tory-Troika bleiben nun maximal zwei Jahre bis zur nächsten Wahl, um das Steuer herumzureißen.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Das war die erbarmungslose Devise der Tories, einen Schlussstrich unter das desaströse Intermezzo der Liz Truss zu ziehen. „Ich bin eine Kämpferin und keine, die aufgibt.“ Ihre Parole aus der Fragestunde des Parlaments war nach 24 Stunden Makulatur.
Ihr versteinertes Gesicht im Parlament, ein Schreiduell mit der Innenministerin, deren massive Vorwürfe, Tumulte und Chaos rund um ein Votum und die Androhung von Disziplinarmaßnahmen haben den galoppierenden Autoritätsverlust der britischen Regierungschefin vollends bloßgelegt. Ihre Agenda hat sich schon zuvor in Luft aufgelöst: Ihre Finanzpolitik ist grandios gescheitert.
Rishi Sunak und Penny Mordaunt, ihre unterlegenen Rivalen bei den Tory-Vorwahlen, werden nun wohl das Kommando der schwer ramponierten Regierung übernehmen – zusammen mit Finanzminister Jeremy Hunt. Der Tory-Troika bleiben maximal zwei Jahre bis zur nächsten Wahl, um das Steuer herumzureißen. Dass der neue Premier just zu Halloween das Amt antreten wird, ist womöglich ein schlechtes Omen.
Eine Rückkehr ins Außenministerium – wie bei Alexander Schallenberg – wird Liz Truss indes verwehrt bleiben. Sie wird als jene Premierministerin in die Annalen eingehen, die die Queen zu Grabe getragen und King Charles zu Häme verleitet hat: „Back again. Oh dear, oh dear.“ Oje, oje. Der neue König, zwei Tage kürzer im Amt, hatte den richtigen Instinkt.
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