Quergeschrieben

Die Klimabewegung kann es niemandem recht machen

Rechtfertigt der drohende Klimakollaps beschädigte Gemälde und blockierte Straßen? Beide Seiten verrennen sich in schwachen Argumenten.

Sieben Mal hieb die junge Aktivistin mit der Axt auf das Kunstwerk in der Londoner National Gallery ein. Das Glas zerbrach, die „Venus vor dem Spiegel“ des spanischen Malers Diego Velazquez hatte Schnittwunden. Die Empörung der Öffentlichkeit war groß, die Aktivistin fand dennoch Nachahmerinnen. Passiert ist das im Jahr 1914. Suffragetten beschädigten Kunstwerke, ihr Ziel war das Frauenwahlrecht. Die aktuelle Diskussion um die Protestmethoden der Klimabewegung – am 14. Oktober war erneut ein Gemälde in der National Gallery das Ziel, am 23. Oktober ein Werk im Potsdamer Museum Barberini – ist also alles andere als neu. Auch die Reaktionen sind ähnlich: Richtet sich der Protest gegen die Falschen? Heiligt der Zweck alle Mittel?

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Als Schülerinnen und Schüler 2019 begannen, freitags statt in die Schule zu Klimademos zu gehen, rügte der damalige Bildungsminister, Heinz Faßmann, die Schwänzenden. In der Schule werde über den Klimawandel gelehrt, sie sei „Verbündeter“ der Jugendlichen. Der Protest richtet sich also gegen die Falschen, nämlich die eigene Bildung.

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