Ein Zelt im Erstaufnahmezentrum Thalham ist undicht. Regen drang ein. Das Zelt musste geräumt werden.
Der starke Regen in Oberösterreich hat Konsequenzen im Erstaufnahmezentrum Thalham in der oberösterreichischen Gemeinde St. Georgen im Attergau. Dort stand am Freitag eines der 17 Zelte für Asylwerber unter Wasser. Ein Video, das der „Presse“ vorliegt, zeigt das Zelt. Mit einem Wischmopp versucht einer der Asylwerber das Wasser aus dem Zelt zu wischen. Betten sind kaum noch zu sehen, es wurde offenbar geräumt. „Unsere Situation ist sehr schlecht, in allen Zelten gibt es Wasser. Wir brauchen Hilfe“, schreiben die Asylwerber in einer Nachricht. Ein anderes Video zeigt das Innere eines anderen Zeltes, wo das Dach durch den Wind gehörig flattert, ob Wasser durchdringt ist allerdings nicht zu erkennen.
Auf Nachfrage der „Presse“ bei der zuständigen Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistung (BBU) bestätigt man den Vorfall. „In einem Zelt in Thalham ist Wasser hinein geronnen. Es wurde dann geräumt.“ Nachsatz: „In den anderen Zelten ist dem aber nicht so“, sagt ein Sprecher.
„Wir haben keine freien Betten"
Die Bewohner des undichten Zeltes werden verlegt. „Aber nicht in ein freies Zimmer, weil wir keine freien Zimmer haben“. Eher finden sie spontan Platz „in einem Gang, weil Gefahr im Verzug ist.“ Die BBU ist sich der schwierigen Situation in den Zelten bewusst. „Aber wir haben keine Alternative, wir haben keine freien Betten.“ Das Personal vor Ort werde auch bei anderen Zelten einschreiten, sollte die Situation gesundheitsgefährdend sein. „Aber das ist nicht leicht, weil wir keine Kapazitäten haben.“
Die Zelte als Quartiere für Flüchtlinge sind sehr umstritten. St. Georgen im Attergau hat erst am Nationalfeiertag lautstark gegen diese Form der Unterbringung beim Erstaufnahmezentrum Thalham protestiert. Die Demonstration richtete sich gegen „diese 17 menschenunwürdigen Zelte, die - ohne uns zu fragen - aufgestellt worden sind“, sagte Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP).