Konzerthaus

Ein Streichquartett mit Verve und Feingefühl

Das Quatuor Ébène brillierte im Mozartsaal mit Purcell, Ligeti und Schumann.

Ein sehr europäischer Auftritt: Das französische Streichquartett Quatuor Ébène lud mit Musik aus England, Ungarn und Deutschland zum Gang durch drei Jahrhunderte avancierte europäische Musikgeschichte. Dabei hätte dieser Eröffnungsabend des neuen Quartettzyklus des Konzerthauses fast nicht stattfinden können: Cellist Raphael Merlin hatte sich schwer verletzt; Simon Dechambre, Cellist des vom Quatuor Ébène geförderten Quatuor Hansen, sprang ein.

Zumindest im ersten Teil spürte man den kurzfristigen Ersatz kaum. Nachtwandlerisch sicher aufeinander abgestimmt präsentierten die vier Streicher sechs – im Original für ein Gamben-Consort konzipierte – Fantasien von Henry Purcell nach den Erkenntnissen der Originalklangbewegung mit Finesse und Geschmack. Schon hier erstaunte die Vielfalt der Klangfarben. Übertroffen wurde dies durch ihre noch farbenreichere, zwischen atemberaubender Sensibilität und mitreißender Verve ideal vermittelnde Darstellung des deutlich von Bartók und Strawinsky beeinflussten ersten Streichquartetts von György Ligeti, den „Métamorphoses nocturnes“, uraufgeführt übrigens 1958 im Konzerthaus.

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