Wisconsin

"Keine Reue": Lebenslange Haft für Auto-Attacke auf US-Weihnachtsparade

Darrell Brooks war im Gericht durch sein aggressives Verhalten gegenüber der Vorsitzenden Richterin und den Opfern aufgefallen.
Darrell Brooks war im Gericht durch sein aggressives Verhalten gegenüber der Vorsitzenden Richterin und den Opfern aufgefallen.IMAGO/USA TODAY Network
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Der 40-jährige Darrell Brooks war vor einem Jahr nach einem Streit mit seiner Partnerin in eine Menschenmenge gerast. Sechs Menschen wurden dabei getötet, 68 weitere verletzt. Er zeigte keine Reue.

Knapp ein Jahr nach dem tödlichen Auto-Anschlag auf eine Weihnachtsparade im US-Bundesstaat Wisconsin ist der Täter zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt worden. Ein Gericht in der Stadt Waukesha verkündete das Strafmaß am Mittwoch (Ortszeit), nachdem der 40-Jährige im Oktober wegen sechsfachen Mordes schuldig gesprochen wurde.

Darrell Brooks war am 21. November 2021 mit seinem SUV in eine Weihnachtsparade in der 70.000-Einwohner-Stadt Waukesha gerast. Er tötete sechs Menschen und verletzte Dutzende weitere. Der in der Vergangenheit wiederholt wegen Gewalttaten festgenommene Mann leidet nach Angaben seiner Familie unter psychischen Problemen.

„Ehrlich, Sie verdienen es"

Videoclips aus dem Gericht waren in den letzten Tagen auf Sozialen Medien viral gegangen. Brooks hatte im Laufe des Prozesses seinen Anwalt gefeuert und sich in weiterer Folge selbst verteidigt. Im Zuge dessen konnte er Betroffene und Angehörige selbst befragen, was zu diversen hitzigen Interaktionen führte. Richterin Dorow musste Brooks mehrmals zurückpfeifen, etwa wenn er die Erfahrungen der Opfer infrage stellte oder sie zu verunsichern versuchte, indem er sie anstarrte.

"Ehrlich, Sie verdienen es", sagte die Vorsitzende Richterin Jennifer Dorow bei der Strafmaßverkündung und verlas die Namen aller sechs Verstorbenen. Brooks habe mit seinem Wagen insgesamt 68 Menschen gerammt. "Es gibt so viele erschwerende Faktoren, dass es wirklich schwer ist, den Überblick zu behalten", sagte Dorow. Dazu gehörten unter anderem eine "völlige Missachtung für das Leben anderer", Brooks' Vorstrafenregister und sein "vollständiger Mangel an Reue".

(APA/red.)

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