Winzerin Jutta Kalchbrenner vergrößert ihr Weingut Ambrositsch.
Nach zwei schlechten Erntejahren in Folge haben Winzer eigentlich allen Grund zu jammern. Jutta Kalchbrenner (vormals Ambrositsch) tut das trotzdem nicht. Sie baut lieber aus.
Im Jänner wird die Wiener Winzerin ihre insgesamt 1,7Hektar großen Weingärten um ein 8000Quadratmeter großes Stück in Grinzing vergrößern. Dort soll Grüner Veltliner wachsen. Der dürfte dann zumindest mengenmäßig den Wiener Gemischten Satz als Hauptprodukt des Weinguts ablösen. „Meine Lieblinge sind eigentlich restsüße Rieslinge, da bin ich aber noch allein mit dieser Ansicht“, sagt die ehemalige Werbegrafikerin, die 2004 zur Winzerin wurde. „Ich bin täglich dankbar für die Entscheidung.“
Die Arbeit hat sich gelohnt. 2010 wurde sie als neues Mitglied der renommierten Gruppe „Elf Frauen und ihre Weine“ aufgenommen. Im neuen Jahr soll es, neben der hauseigenen „Buschenschank in Residence“, auch ein neues Projekt geben. Gemeinsam mit Martin Obermann, Peter Uhler und Wolfgang Wagner wird es ein traditionelles „Aussteck-Haus“ geben. Immerhin will Kalchbrenner die echten Wiener Heurigen aufleben lassen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.01.2011)