Kneissl könnte Pfändung am Firmensitz drohen

Kneissl
Kneissl(c) REUTERS (Dominic Ebenbichler)
  • Drucken

Nach einer Exekution bei der Tochterfirma im Dezember könnte nun auch die Kneissl Tirol GmbH gepfändet werden. Ein Investor der Kneissl-Gläubigerin Strasser spricht von einem "konkreten Termin im Jänner".

Der Tiroler Skihersteller Kneissl kommt auch im neuen Jahr nicht aus den Schlagzeilen. Nachdem Ende Dezember vergangenen Jahres der Exekutor der Kneissl Star Lounge in Innsbruck einen Besuch abgestattet hat, könnte jetzt auch am Firmensitz der Kneissl Tirol GmbH in Kufstein gepfändet werden. "Es gibt bereits einen konkreten Termin im Jänner", sagte Thomas Lang, Investor der Wiener Modeunternehmerin Susan Strasser.

Das Modelabel wartet auf rund 158.000 Euro. Lang bestätigte, dass Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer Ratenzahlungen in Aussicht stellte. Langs Hoffnung, dass diese Ankündigung auch tatsächliche Geldflüsse nach sich ziehen wird, hielt sich allerdings in Grenzen.

"Keine seriösen Angaben über Liquidität"

Kneissl Alteigentümer Fritz Unterberger hatte bereits einen Konkursantrag gegen die Kneissl Holding eingebracht. Unterberger gewährte Al Jaber Zahlungsaufschub bis zum 31. Dezember 2010. Diese Frist ließ der Scheich allerdings laut Medienberichten verstreichen. Wie es jetzt weitergeht, ist vorerst unklar.

Derzeit seien keine seriösen Aussagen über die tatsächliche Liquidität des Unternehmens möglich, erklärte Walter Hintringer vom Kreditschutzverband von 1870. Ob inzwischen Geld in die Holding geflossen sei, könne er nicht sagen.

Tochterfirmen dürften Holding zum Opfer fallen

Doch auch wenn Al Jaber die angekündigten 1,2 Millionen Euro zuschießen sollte, zweifeln Insider daran, dass die Tochtergesellschaften "Kneissl Tirol GmbH" und die "Kneissl Star Lounge" etwas von diesem Geld sehen werden. Wahrscheinlich sei mittlerweile, dass die Holding gerettet werde, während die Tochterfirmen in die Pleite schlittern dürften, hieß es aus informierten Kreisen.

Nach einer weiteren Pfändung sieht das Prozedere jedenfalls vor, dass die gepfändete Ware versteigert wird. Sollte die dadurch lukrierte Summe nicht ausreichen, entscheidet das Gericht darüber, ob ein Konkursverfahren eröffnet wird. Gebauer war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Laut einer Sprecherin befindet er sich derzeit auf einer Dienstreise.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Kneissl: Ohne frisches Geld ist der Skifabrikant verloren

Mehrheitseigentümer Scheich Al Jaber muss bis Freitag, die angekündigten 1,2 Mio. Euro einschießen. Gläubiger rechnen aber nicht mehr damit. Wie lange das Tiroler Unternehmen weiterarbeiten kann, ist fraglich.
Kneissl
International

Al Jaber will offene Kneissl-Rechnungen zahlen

Nach einer Exekution am Donnerstagvormittag soll sich Kneissl-Mehrheitseigentümer Mohamed Al Jaber bereit erklärt haben, die offenen Forderungen der Modedesignerin Susan Strasser zu begleichen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.