In der SPÖ trifft eine linksbürgerliche Vorstellung à la Rendi-Wagner auf eine traditionelle à la Doskozil. Mit dem Migrationsthema als Angelpunkt.
Was namhafte, der SPÖ nahestehende Publizisten schon bisher gegen Hans Peter Doskozil vorgebracht haben, hat nun auch Gerhard Zeiler artikuliert: Er sei kein Sozialdemokrat. Würde Doskozil SPÖ-Chef oder Kanzlerkandidat werden, würde er aus der SPÖ austreten, so der Medienmanager, der seinerzeit von Wiens Alt-Bürgermeister Michael Häupl selbst als SPÖ-Vorsitzender favorisiert wurde.
Aber was ist das eigentlich, ein richtiger Sozialdemokrat? Bzw. wer ist keiner? Einer, der die Anrede „Genosse“ abschaffen will? Einer, der auf „neoliberale“ Abwege gerät? Einer, der das Primat des Staats, insbesondere in der Wirtschaftspolitik, für nicht mehr zeitgemäß hält?
Nichts von alledem trifft auf Hans Peter Doskozil zu. Den „Genossen“ abschaffen, wollte einst ein Kärntner SPÖ-Politiker, er hat heute seine eigene Partei. Eine Symbiose zwischen Kapitalismus und Sozialdemokratie trieben Tony Blair, Gerhard Schröder, in Ansätzen Viktor Klima voran. Und die alte Verstaatlichte hat – notgedrungen – Franz Vranitzky liquidiert.