Medienbericht

Lufthansa will trotz Staatshilfen Boni an Vorstände zahlen

APA/Hannes P. Albert
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Auf einer Aufsichtsratssitzung Anfang Dezember habe das Kontrollgremium entsprechenden Zahlungen für die Jahre 2021 und 2022 zugestimmt. Ein Sprecher der AUA-Mutter wies den Vorwurf der unzulässigen Bonuszahlungen zurück. Das Geld fließe erst ab 2025.

Die deutsche AUA-Muttergesellschaft Lufthansa will einem Medienbericht zufolge trotz milliardenschwerer Staatshilfen Boni an seine Vorstände zahlen. Auf einer Aufsichtsratssitzung Anfang Dezember habe das Kontrollgremium entsprechenden Zahlungen für die Jahre 2021 und 2022 zugestimmt, berichtete das "Handelsblatt" in seiner Dienstagsausgabe unter Berufung auf Konzernkreise.

Einige Vertreter der Arbeitnehmerseite hätten dagegengestimmt, da nach ihrer Ansicht die Zahlung ein Verstoß gegen Auflagen des staatlichen Rettungspakts sei.

Ein Sprecher der Fluggesellschaft wies dem Bericht zufolge den Vorwurf der unzulässigen Bonuszahlungen zurück. Das Geld werde erst ab 2025 ausbezahlt. Damit handle es sich nicht um einen rückwirkenden Bonus, zitierte das "Handelsblatt" den Sprecher. Er verwies auf ein Gutachten, das der Aufsichtsrat in Auftrag gegeben habe. Bei Lufthansa war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Knapp acht Milliarden Euro Verlust in Pandemiejahren

Der Zusammenbruch des Geschäftsreise- und Urlaubsverkehrs in der Corona-Pandemie hatte die Lufthansa 2020 und 2021 tief in die Verlustzone rutschen lassen. Beide Jahre zusammengerechnet lief ein operativer Verlust von 7,8 Milliarden Euro auf.

Auf dem Höhepunkt der Krise musste der Staat im Sommer 2020 den Konzern mit Milliarden stützen. Inzwischen hat die Lufthansa die Hilfen vollständig zurückgezahlt, der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn wieder verkauft.

(APA)

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