Der überraschende Rücktritt passt perfekt zum Skifahrer und Mensch Matthias Mayer. Auch als Dreifach-Olympiasieger blieb der Kärntner geerdet – das definiert auch sein Vermächtnis.
Bormio/Wien. In einer großen Karriere den richtigen Schlusspunkt zu setzen, ist eine hohe Kunst. Eine, bei der Matthias Mayer seiner Art treu blieb. Der Dreifach-Olympiasieger ist kein Mann der großen Sprüche, aber wenn er etwas zu sagen dann tut er es, schnörkellos. So auch Donnerstagfrüh, als der 32-Jährige nach der Besichtigung des Super-G-Kurses in Bormio der Skiwelt völlig überraschend seinen sofortigen Rücktritt ankündigte.
„Ich habe die letzten Tage ein bisschen nachgedacht und muss sagen: Für mich ist die Zeit gekommen“, erklärte Mayer, der bereits im Sommer über das Karriereende nachgedacht hatte, sich dann aber umentschied und in dieser Saison in Gröden und Lake Louise noch zweimal auf das Podest fuhr. „Ich habe nicht mehr so den Biss.“ Die folgende Machtdemonstration auf der Stelvio des Schweizers Marco Odermatt, der 0,64 Sekunden vor Vincent Kriechmayr gewann, erlebte Mayer schon als Zuschauer.