Bilanz

Luftverschmutzung in Österreich 2022 großteils zurückgegangen

Die Presse/Clemens Fabry
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Eine positive Entwicklung gibt es bei Feinstaub und Stickstoffdioxid. Die Ozon-Belastung hat sich allerdings verschlechtert. So die Bilanz des Umweltbundesamtes.

Die Luftverschmutzung kostet nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich rund sieben Millionen Menschen das Leben. In Österreich steigt die Luftqualität großteils kontinuierlich. Auch die vorläufige Bilanz des Umweltbundesamtes zeigt 2022 etwa bei Feinstaub (PM10) eine der niedrigsten Belastungen seit Beginn der Messungen im Jahr 2000, bei Stickstoffdioxid (NO2) eine der niedrigsten Belastungen seit 1990. Bei Ozon (O3) lagen die Werte über jenen der Vorjahre.

Luftverschmutzung zählt neben der Klimaerwärmung zu den größten Umweltproblemen. Wesentlichen Faktoren für die niedrigere Luftschadstoffbelastung sind ein weiterer Rückgang der sogenannten NOx-Emissionen des Straßenverkehrs sowie die relativ milde Witterung, hieß es vom Umweltbundesamt. Trotz der langfristig positiven Entwicklung der Luftqualität werden in Österreich die aktuellen WHO-Richtwerte nach wie vor großflächig überschritten.

Negative Entwicklung bei Ozon

Bei Ozon (O3) zeigt sich für 2022 eine negative Entwicklung: Die Informationsschwelle wurde hierbei an sechs Tagen an zehn Messstellen in Kärnten, Niederösterreich und Wien überschritten, 2021 an einem Tag an zwei Messstellen, 2020 an einem Tag und einer Messstelle.

Bei Feinstaub für Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von unter zehn Mikrometern wurde nach den vorläufigen Daten das Grenzwertkriterium nach Immissionsschutzgesetz-Luft (I-GL) für PM10 (mehr als 25 Tagesmittelwerte über 50 μg/m3 pro Kalenderjahr) an keiner Messstelle überschritten. Gleiches gilt - wie schon in den Vorjahren - für die EU-Luftqualitätsrichtlinie (mehr als 35 Tagesmittelwerte über 50 μg/m3 pro Kalenderjahr) für PM10, die Jahresmittelwerte für Feinstaub (PM10 und PM2,5) lagen in den meisten Bundesländern nach den vorläufigen Daten unter dem Niveau der Jahre bis 2018, berichtete das Umweltbundesamt.

Bei Stickstoffdioxid (NO2), für das insbesondere mit Diesel betriebenen Fahrzeuge verantwortlich sind, war die Belastung 2022 etwas niedriger als jene des Jahres 2021. Damit setzt sich der abnehmende Trend der vergangenen 15 Jahre fort, der sich durch die Erneuerung der Fahrzeugflotte ergeben hat. Die vorläufigen NO2-Jahresmittelwerte zeigen 2022 wie auch die beiden Jahre davor keine Überschreitungen des EU-Grenzwertes von 40 μg/m3, jedoch wurde der nationale Grenzwert von 30 μg/m3 (Jahresmittelwert) an vier Messstellen in Linz, Salzburg, Graz und Tirol knapp überschritten. Eine detaillierte Analyse der Luftgütedaten wird im Herbst 2023 im Jahresbericht Luftgüte in Österreich vorliegen.

(APA)

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