Weil es zu wenig Personal gibt, werden Intervalle auf mehreren Linien ausgedünnt, damit es zu weniger Ausfällen kommt. Gleichzeitig soll der Fahrdienst attraktiver gemacht werden. Beim Nachwuchs scheitert es oft an mangelnden Qualifikationen.
Die nächste Straßenbahn kommt in 45 Minuten? Bilder mit solchen Anzeigen wurden in den vergangenen Wochen vermehrt auf sozialen Medien geteilt. Es ist mehr als nur selektive Wahrnehmung, dass die Wartezeiten auf Straßenbahnen und Busse deutlich länger wurden, die Ausfälle sich häuften. Und auch bei den Wiener Linien hat man mittlerweile erkannt, dass man ein Problem hat: „Die Einzelfälle häufen sich, das will ich nicht schönreden“, sagt Alexandra Reinagl.
Die Geschäftsführerin der Wiener Linien sieht im Gespräch mit der „Presse“ einige Gründe für extrem lange Wartezeiten. Zum einen seien das Krankenstände – etwa Corona und Grippe. Zum anderen aber auch eine ohnehin angespannte Personalsituation. Allein im Fahrdienst bei den Straßenbahnen fehlen rund 100 Mitarbeiter, bei den Bussen sind es noch einmal so viele. Im Zusammenspiel komme es dann eben öfter zu kurzfristigen Ausfällen, die man nicht mehr kompensieren kann.