Trockenheit

Burgenland sucht Zwischenlösung vor Wasserzuleitung für Neusiedler See

APA/ROBERT JAEGER
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Der Steppensee befindet sich in einem kritischen Zustand. Deshalb gibt es Pläne, ihm Wasser aus der ungarischen Moson-Donau zuzuführen. Das könnte allerdings noch etwas dauern.

Der Neusiedler See erreichte 2022 den tiefsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1965. Das Burgenland bemüht sich angesichts dessen weiterhin um eine Lösung. Bis es zu einer etwaigen Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau kommt, werde an einer Zwischenlösung gearbeitet, erklärte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Freitag. Derzeit sei man dabei, Verträge zu erstellen und einen politischen Termin mit Ungarn zu koordinieren.

Vor einigen Wochen fand bereits ein Gespräch zwischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Ungarn statt. Nun seien die Experten dabei, Verträge zu erstellen und einen neuen Termin zu koordinieren, so Dorner: "Ich gehe davon aus, dass er in den nächsten Wochen stattfinden wird. Wir sind in der Terminorganisation, um das Projekt zu diskutieren und gegebenenfalls zu finalisieren."

„See nachhaltig absichern"

Diskutiert werde auch weiterhin über eine österreichische Lösung für die Wasserzuleitung, zeitlich am fortgeschrittensten sei aber jene mit Ungarn. Es müssen aber auch Möglichkeiten ausgelotet werden, wie man bis zum etwaigen Bau der Zuleitung Wasser in den See bekommt: "Es hat höchste Priorität, den See nachhaltig abzusichern."

Im Rahmen dessen prüfe man auch die Grundwassersituation in der Region. Hierzu werde es Gespräche mit der Landwirtschaftskammer über die Neuberechnung für die Wasserentnahmen im Seewinkel geben. Ein "zugegebenermaßen" nicht einfaches Unterfangen, wie Dorner meinte.

Wasserzuleitung ist umstritten

In seinem Ressort wurde im vergangenen Oktober auch die Seemanagement Burgenland GmbH gegründet und mit der Beseitigung von Schlamm und Schilf begonnen, um den Wasserstand zu stabilisieren. Zudem werden Kanäle für den Wasseraustausch zwischen Schilfgürtel und offener Wasserfläche instandgehalten.

Die künstliche Wasserzufuhr in den Steppensee ist nicht unumstritten. Im Sommer warnten die burgenländische Grünen davor, dass man dadurch das natürliche System aus dem Gleichgewicht bringe und den See dadurch noch zusätzlich gefährden würde.

(APA)

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