Ein Machtwechsel in Niederösterreich war bisher unvorstellbar. Womit nicht nur die ÖVP, sondern auch die Bundes-SPÖ ein Problem mehr hätte.
Oft ist die Realität vom Spin nicht leicht zu unterscheiden, das Wahlkampfgeschehen vom Wahlkampfschlager. So verhält es sich derzeit mit „Blau-Rot“. Darauf hat die niederösterreichische ÖVP nun ihren Wahlkampf zugespitzt: der Warnung vor einer blau-roten Mehrheit. Eine OGM-Umfrage vom Wochenende, veröffentlicht im „Kurier“, stützt diese These: Hier kommt die ÖVP nur noch auf 37 Prozent, FPÖ (26) und SPÖ (23) kommen zusammen auf 49 Prozent.
Dies könnte Auftrieb für die ÖVP sein, der entscheidende Schwung in der letzten Wahlkampfwoche, um doch noch über die 40 Prozent zu kommen. Tirol lässt grüßen – da wurde vor der Wahl auch tiefgestapelt. Oder aber das Bild einer ÖVP im Niedergang verdichtet sich – und der Wähler verlässt das sinkende Schiff. The loser has to fall. Beides ist möglich.