Laut Geschäftsführer Gebauer hat Kneissl-Mehrheitseigentümer Al Jaber das für die Kapitalerhöhung notwendige Dokument unterzeichnet. Gebauer rechnet mit einem Geldfluss bis Mitte nächster Woche.
Im Tauziehen um den maroden Tiroler Skihersteller Kneissl gibt es offenbar eine neue Wende. Nach versäumten Fristen und daraus folgenden Konkursanträgen könnte das im November versprochene Geld von Mehrheitseigentümer Mohamed Bin Issa Al Jaber zu guter Letzt noch fließen. Al Jaber hat das notwendige Dokument zur Kapitalerhöhung unterzeichnet, sagte Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer. Er habe das unterschriebene Dokument am Montag erhalten. Bis "spätestens Mitte nächster Woche" sollen die angekündigten 1,2 Millionen Euro auf dem Konto des Skiproduzenten eingetroffen sein, so Gebauer zum ORF Tirol.
Al Jaber, der über seine JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH 60 Prozent an der Kneissl Holding hält, hat im November eine Kapitalspritze im Umfang von 1,2 Millionen Euro zugesagt. Durch die Kapitalaufstockung würde sein Anteil auf 99 Prozent steigen.
Konkursantrag wegen versäumter Frist
Mit Jahresende 2010 war immer noch kein Geld auf dem Konto der Kneissl Holding eingelangt. Bis dahin hatte Alt-Eigentümer und Gläubiger Fritz Unterberger Al Jaber eine Frist gesetzt. Kneissl hat bei Unterberger rund 900.000 Euro offen. Nachdem Al Jaber die Frist Ende Dezember verstreichen hat lassen und auch in den ersten Jänner-Tagen kein Geld nachgeschossen wurde, hat Unterberger einen zweiten Konkursantrag gegen die Kneissl Holding eingebracht. Der erste wurde zurückgewiesen, weil Kneissl ja das Geld in Aussicht gestellt hat.
Im Fall des zweiten Konkursantrages soll das zuständige Gericht angeblich noch diese Woche entscheiden, ob gegen den Tiroler Skihersteller ein Konkursverfahren eröffnet wird. Das Gericht wartet derzeit auf eine Stellungnahme des Unternehmens, in der die tatsächlichen finanziellen Verhältnisse offengelegt werden müssen.
Gläubiger könnten von Kapital nichts sehen
Ob Gläubiger von der Kapitalerhöhung - so sie durchgeführt wird - profitieren, ist nicht absehbar. Neben Ex-Eigentümer Unterberger wartet unter anderem auch die Wiener Modedesignerin Susan Strasser auf 158.000 Euro.
(APA/Red.)