Architektur

„Ein Stresstest für die Biennale Venedig“

Das Architektenteam mit ihrem ersten, bereits abgelehnten Entwurf, die Mauer der Giardini zu durchbrechen und den anschließenden Österreich-Pavillon zur Hälfte als eine Art Aussichtsturm ins Biennale-Gelände von außen zugänglich zu machen.
Das Architektenteam mit ihrem ersten, bereits abgelehnten Entwurf, die Mauer der Giardini zu durchbrechen und den anschließenden Österreich-Pavillon zur Hälfte als eine Art Aussichtsturm ins Biennale-Gelände von außen zugänglich zu machen.Theresa Wey
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Der Österreich-Beitrag für die 18. Architekturbiennale geht an die Machbarkeitsgrenzen: Das Kollektiv AKT und Hermann Czech wollen den Österreich-Pavillon zur Hälfte für alle öffnen. Der zweite Entwurf harrt der Bewilligung.

Immer wieder gab es Versuche von Künstlern und Publikum, die Biennale Venedig zu entern, die Mauer der Giardini, dieses Paradiesgartens, in dem die (halbe) Welt ihr säuberliches architektonisches Abbild hat, zu durchbrechen: via Floß, das an den Polizisten vorbei über den einzigen Kanal ins Gelände gelenkt werden soll; oder indem sich Mutige zu Fuß am Ufer dieses Kanals entlang zu tasten trauen; oder indem ein Loch in die Mauer geschlagen wird, wie es einst der deutsche Künstler Philipp Müller tat, der 1993 damit im österreichischen Pavillon die „Grüne Grenze“ thematisierte (sie musste, in Venedig zumindest, sofort wieder geschlossen werden).

All diese Versuche spielen sich vielleicht nicht zufällig nahe dem Österreich-Pavillon ab, der genau an dieser „schwachen“ Stelle der Biennale-Befestigung, am Kanalufer, liegt. Der Grenzübertritt hat hier gewisse Tradition. Diese treiben jetzt Österreichs aktuelle Architekturbiennale-Vertreterinnen und -Vertreter auf die Spitze – und in Anbetracht dieser Tradition ist es fast zu schön, dass es sich dabei um ein generationenübergreifendes Team handelt, das ab 20. Mai im Hoffmann-Pavillon agieren wird.

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