Al Jaber: Frisches Kapital für marode Ski-Firma Kneissl

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Jaber Frisches Kapital fuer(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Der Mehrheitseigentümer hat der Firma 1,2 Millionen Euro zugesagt. Die Schulden sollen derzeit aber bereits 15 Millionen betragen. Al Jaber wird mit der Kapitalspitze fast 100 Prozent an Kneissl besitzen.

Der marode Tiroler Skihersteller Kneissl kann nun möglicherweise kurzfristig aufatmen: Mehrheitseigentümer Mohamed Al Jaber will mit der lange angekündigten Kapitalspritze von 1,2 Millionen Euro Gläubiger und Angestellte bedienen, sagte er gegenüber der Tageszeitung "Kurier". Die Kapitalspritze wurde aber bereits bei einer Gesellschafterversammlung am 23. November einstimmig abgesegnet. Die Schulden des Unternehmens sollen laut Medienberichten bereits bis zu 15 Millionen Euro betragen. Mehrere Konkursanträge wurden bereits gegen das Unternehmen eingebracht. Eine behördlich verbindliche Zahlungsfrist (31. Dezember 2010) für den Kapitaleinschuss ließ Al Jaber verstreichen.

Durch die Kapitalspritze wird Al Jaber fast vollständiger Eigentümer von Kneissl. Simon Hermann Huber, der bisher über seine UBH Unternehmensberatung mit 40 Prozent beteiligt war, verzichtete auf sein Bezugsrecht: "Ich werde dadurch fast 100 Prozent der Firma Kneissl besitzen. Ich werde an meiner Vision für eine gedeihliche Zukunft des Unternehmens festhalten", sagte Al Jaber dem Blatt. Aus Gläubigerkreisen war laut Kurier zu erfahren, dass in den nächsten Tagen eine weitere Pfändung bei Kneissl stattfinden wird.

Die angeblichen Malversationen in Ägypten dementierte Al Jaber. Der Scheich wurde laut Reuters wegen Kursmanipulation von einem ägyptischen Gericht in Abwesenheit nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt. "Die Berichte über diese Angelegenheit waren unzutreffend, missverständlich und aus dem Kontext gerissen. Es handelte sich um ein einleitendes bzw. vorbereitendes Verfahren", so der Scheich. Ein Einspruch sei unterwegs. "Meine Anwälte und ich erwarten, dass der Fall im nächsten Verfahrensschritt fallen gelassen wird", sagte Al Jaber.

(APA)

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