Leitartikel

Was soll an diesem Budget wirklich "nachhaltig" sein?

PK 'BUDGETAeRE ENTWICKLUNG 2022 UND AKTUELLE WIRTSCHAFTSPROGNOSEN': FINANZMINISTER BRUNNER / WIFO-DIREKTOR FELBERMAYR
PK 'BUDGETAeRE ENTWICKLUNG 2022 UND AKTUELLE WIRTSCHAFTSPROGNOSEN': FINANZMINISTER BRUNNER / WIFO-DIREKTOR FELBERMAYRAPA/HANS KLAUS TECHT
  • Drucken
  • Kommentieren

Rekordeinnahmen, aber noch höhere Ausgaben, Rekordinflation weit über dem Europa-Schnitt: Für Selbstlob hat die Regierung noch wenig Anlass.

„Nicht so schlecht gelungen“ findet Finanzminister Magnus Brunner das Budget 2022. Schließlich sei der Staatshaushalt „auf einem nachhaltigen Pfad“, assistiert Wifo-Chef Gabriel Felbermayr.
Na ja: Wir hatten im Vorjahr die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten, erstmals mehr als 100 Milliarden Euro. Aber noch höhere Staatsausgaben, sodass ein 20,8-Milliarden-Euro-Loch in der Staatskassa klafft. Der Staat kommt also selbst mit noch nie gesehenen Rekord-Steuereinnahmen nicht aus. Tut mir leid, meine Herren, aber das ist weder „nicht so schlecht gelungen“ noch „nachhaltig“.

Jetzt kann man natürlich einwenden, dass wir mitten in einer veritablen Krisenserie stecken, die beherztes und teures Eingreifen des Staates erfordert, um Bürger und Unternehmen vor dem Ruin zu bewahren. Das ist richtig – und hat in den vergangenen drei Jahren auch 47 Milliarden Euro an Corona-Unterstützungen und allein im Vorjahr 5,7 Milliarden an Teuerungshilfen gekostet.
Da ist es wenig verwunderlich, dass der Staatshaushalt aus dem Lot ist. Nachhaltigkeit sollte man jetzt aber daran messen, was mit diesen ungeheuren Summen, die selbst im staatsgläubigen Europa ihresgleichen suchen, erreicht worden ist. Und da sieht es leider nicht so toll aus.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Finanzminister Brunner versteht die Kritik an der Treffsicherheit mancher Hilfen.
Analyse

Waren die Corona-Hilfen ein gutes Geschäft?

Der Staat hat mehr als 75 Milliarden Euro für Coronahilfen ausgegeben, allein vom Bund kamen mehr als 41 Milliarden Euro. War es das Wert? Das Finanzministerium sagt Ja.
Energie

Gewessler will Mehrwertsteuer auf Photovoltaikanlagen streichen

Das Budget des Klima- und Energiefonds steigt heuer auf 581 Millionen Euro, nach rund 300 Millionen Euro 2022. Allein für Photovoltaikanlagen sind dieses Jahr 123 Millionen Euro reserviert.
PK 'BUDGETAeRE ENTWICKLUNG 2022 UND AKTUELLE WIRTSCHAFTSPROGNOSEN': FINANZMINISTER BRUNNER / WIFO-DIREKTOR FELBERMAYR
Finanzminister

Budget: Ein Milliardenregen wie noch nie

2022 nahm der Staat 105 Milliarden Euro an Steuern ein. Die Ausgaben waren aber mit 111 Milliarden Euro sogar höher aus als im Coronajahr 2021. Weitere Hilfspakete sind nicht mehr geplant – vorerst.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.