Schlechte Umfragewerte scheinen den US-Präsidenten bei seiner Rede zur Lage der Nation nicht zu stören: Selbstbewusst stand Joe Biden am Dienstagabend vor dem Kongress. Seine Versprechen klingen nach mehr Staat - und mehr Steuern für Reiche.
New York/Washington, D. C. „Better days ahead“ - bessere Tage liegen vor uns. Das gefällt Zeta, der sein Taxi am Dienstagabend durch den Regen in Manhattan navigiert. Er hat die Rede zur Lage der Nation, die US-Präsident Joe Biden gerade im Kapitol in Washington, D. C. hält, im Radio angemacht. Und er nickt. „Er ist gut“, sagt Zeta, und er lacht. Denn Biden ist an diesem Abend ausgesprochen frisch. Die Ansprache zum state of the union, sie sitzt. Der 80-jährige Präsident klingt weder müde noch vergesslich. Biden spricht, um an seine Versprechen genauso wie an sein Erbe zu erinnern.
Zeta ist dabei weitaus mehr das Publikum, das Biden an diesem Abend erreichen will, bei seiner zweiten Rede zur Lage der Nation. Der US-Kongress, in dem die Rede stattfindet, ist gespalten seit den Midterm-Wahlen im November, bei denen die Republikaner eine Kammer zurückerobern konnten. Kevin McCarthy, der neue Sprecher des Repräsentantenhauses, sitzt hinter Biden, neben dessen Stellvertreterin, Kamala Harris. Er freue sich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten, sagt Biden zu McCarthy, und das sorgt für Gelächter.