Nach drei Jahren Coronapause kehrt die Kunstmesse 1-54 nach Marokko zurück. Und stellt dort die afrikanische Kunstszene ins Rampenlicht.
Im altehrwürdigen Hotel La Mamounia, wo einst Winston Churchill auf seinem Balkon malte, trifft man dieser Tage auf zeitgenössische afrikanische Kunst. Nach einer dreijährigen Pause kehrte die 1-54 Contemporary African Art Fair, die sich der zeitgenössischen Kunst aus Afrika und der Diaspora widmet, nach Marrakesch zurück. 20 Galerien aus fünf Kontinenten präsentieren Gemälde, Skulpturen und Installationen von gut 60 Künstlern.
Der Name der Messe, 1-54, bezieht sich auf die vierundfünfzig Länder, die den afrikanischen Kontinent ausmachen. Gegründet wurde sie von Touria El Glaoui, Tochter des marokkanischen Künstlers Hassan El Glaoui, die sie in London erstmals 2013 parallel zur Frieze Art Fair veranstaltete. Sie hatte den richtigen Riecher und brachte die Messe zu einem Zeitpunkt auf den Markt, als afrikanische Kunst gerade auf dem Radar der westlichen Sammler erschien. Die Messe wurde zum Erfolg. Und so expandierte sie damit 2015 nach New York.
Über die vergangenen Jahre sind die Preise geradezu explodiert. Doch die Werke gingen fast alle an westliche Käufer. Der Messegründerin war es aber immer schon ein Anliegen, den westlichen Kunstmarkt mit Afrika zu verknüpfen, und sie sah das Potenzial der aufstrebenden Länder Afrikas, wie Südafrika, Nigeria, Marokko oder Ghana. So entschloss sie sich 2018, die 1-54 nach Marrakesch zu bringen.