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Verliert die Berlinale ihr Profil?

Peter Dinklage spielt im heurigen Berlinale-Eröffnungsfilm „She Came to Me“ einen Komponisten, der sich mit Kommunikation schwertut. Das gilt auch für die Leitung des größten deutschen Filmfestivals.
Peter Dinklage spielt im heurigen Berlinale-Eröffnungsfilm „She Came to Me“ einen Komponisten, der sich mit Kommunikation schwertut. Das gilt auch für die Leitung des größten deutschen Filmfestivals.(c) Protagonist Pictures
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Zu wenig Staraufgebot, kaum Regie-Prominenz, ein Programmheft voller Floskeln: Obwohl Berlins Filmfestspiele im populistischen Streaming-Zeitalter der Kunst die Stange halten, stehen sie unter Legitimationsdruck. Zu Recht?

Wer kümmert sich ums Kino? So lautete der Titel der Eröffnungskonferenz bei der diesjährigen Woche der Kritik – einer unabhängigen Nebenveranstaltung der Internationalen Filmfestspiele Berlin, die am Mittwoch in der Akademie der Künste unweit des Brandenburger Tors begonnen hat. Gemeint war „Kümmern“ dabei im Sinne des englischen „Care“, eines Trendbegriffs, der sich als Schlagwort für jede Art von Fürsorgearbeit etabliert hat. Ein „Cinema of Care“ wäre demnach ein Kino, das seine Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und den Beschäftigten in der Filmindustrie ernst nimmt und priorisiert. Der Konferenztitel lässt sich aber auch anders lesen – als Achselzucken.

Kino? Wen kümmert's! Eine Impulsreaktion, die vielen näher liegt, als Cineasten lieb ist. Angesichts multipler Krisen, von Krieg bis Klimawandel, hält sich das Interesse an den progressiven Reformbestrebungen der siebten Kunst in sehr engen Grenzen. Zumal die Covid-geräderte Öffentlichkeit ohnehin lieber zu Hause Netflix-Serien streamt, als sich in dunkle Säle zu schleppen.

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