Bei ihrem Besuch in Wien gab Regierungschefin Sanna Marin zumindest einen Denkanstoß für eine Sicherheitsdebatte.
Wien. Jahrzehntelang schritten Österreich und Finnland, im Kalten Krieg unmittelbar an der Grenze des Eisernen Vorhangs, als Verfechter der Neutralität Seite an Seite. Mit dem Unterschied, dass die Regierung in Helsinki angesichts der 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland und einer blutigen Geschichte mit dem großen Nachbarn den Ausbau eines schlagkräftigen Militärs forcierte.
Zum Abschluss des Besucherreigens im Bundeskanzleramt rund um den Opernball standen die beiden Regierungschefs am Freitag in vielen EU-Fragen auch Schulter an Schulter zusammen – beispielsweise im Bekenntnis zur Finanzdisziplin in Brüssel. In einem entscheidenden Punkt haben sie indessen eine unterschiedliche Lektion aus dem Ukraine-Krieg gezogen. Sanna Marin stand quasi als Gegenpart zu Karl Nehammer bei der Pressekonferenz hinter dem Rednerpult.