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ORF III: "Öffentlich-rechtlicher geht es gar nicht"

Lou Lorenz-Dittlbacher, im Bild beim ORF-III-Wissens-Check zur Energiekrise.
Lou Lorenz-Dittlbacher, im Bild beim ORF-III-Wissens-Check zur Energiekrise.ORF
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"Es kann nicht gehen, dass man ORF III in Frage stellt“, sagt Chefredakteurin Lorenz-Dittlbacher bei der Programmpräsentation. Es gibt weiterhin viel Kultur, Information und ein neues Dokuformat beim "Effizienzweltmeister“.

Auch 2023 setzt ORF III auf seine etablierten Säulen Kultur und Information, wobei man mit neuen Doku-Großreihen die Schnittmenge aus beiden Bereichen stärken will - und das alles im Budgetrahmen. "Wir sind so eine Art Effizienzweltmeister", zollte Co-Geschäftsführerin Kathrin Zierhut-Kunz den Kollegen bei der Präsentation des Programms am Dienstag Respekt. Einsparungspuffer bei ORF III mit seinem "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" an Budget gebe es schlicht nicht.

"Wir sind mit Abstand der erfolgreichste Kultur- und Informationssender in Europa", unterstrich auch Co-Geschäftsführer Peter Schöber. Für die Zeit nach der Verabschiedung der Digitalnovelle arbeite man entsprechend bereits an der Transformation und Einbindung der Klassikplattform Fidelio, die im Zuge des ORF-Einsparplanes aufgegeben wird, wobei das neue Klassikportal in jedem Falle ohne Bezahlschranke aufgesetzt wird.

Festivals und Literatur

Programmatisch kommt das Standbein der Festivalübertragungen auch 2023 zum Einsatz. So gibt es Inszenierungen von Großtankern wie den Bregenzer Festspielen (Verdis "Ernani"), die "Carmen" aus dem Steinbruch St. Margarethen oder die Eröffnung des Grafenegg Festivals. Aber auch die fixen Häuser werden bedacht, wenn man Aufführungen aus der Wiener Staatsoper oder dem Musikverein überträgt.

Im Bereich Literatur ist man auch heuer beim Bachmann-Preis mit von der Partie, während die traditionell von Heinz Sichrovsky moderierte Literatursendung diskursiver werden soll und in "Lesen und streiten" umbenannt wird. Und nicht zuletzt der Gastlandauftritt Österreichs bei der Leipziger Buchmesse wird mit einer Sondersendung bedacht.

Ein neues Dokuformat

Unter dem Titel "Österreich. Die ganze Geschichte" hat man eine 40-teilige Dokureihe aufgesetzt, welche die Geschichte des Landes von 967 an beginnend ab dem Nationalfeiertag 2023 über vier Jahre hinweg aufarbeitet. Begleitet wird das Projekt von einem hochkarätig besetzten wissenschaftlichen Beirat.

Noch dezidierter um die Zeitgeschichte geht es allsamstäglich in der gleichnamigen Dokureihe, während "BaumeisterInnen der Republik" Persönlichkeiten wie Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess oder die einstmalige Nationalbankspräsidentin Maria Schaumayer in Einzeldokumentationen würdigt. "Russland und wir" dokumentiert als Koproduktionsreihe hingegen das Verhältnis des Ostreiches zu Europa.

Abseits dieser längerfristigen Reihen setzt man auch 2023 anlassbezogene Schwerpunkte, wenn etwa Ostern mit einem ganzen Strauß an Dokumentationen, Spielfilmen oder Liveübetragungen wie die des Karfreitagskreuzweges aus Rom oder Weihnachten mit zahlreichen Konzertübertragungen gefeiert werden. Auch Jubiläen wie 300 Jahre Belvedere oder 100 Jahre ÖBB werden bedacht.

"Öffentlich-rechtlicher geht es gar nicht"

Dass ORF III dabei nicht nur als Kultur-, sondern auch Informationssender zu sehen ist, dafür steht Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher. "Öffentlich-rechtlicher geht es gar nicht als so, wie wir es dreieinhalb Stunden täglich machen", verwies die Journalistin auf den Infocontent des Senders und in diesem Zusammenhang unter anderem auf das Faktenformat "Wissenscheck". Sie wäre entsprechend auch bereit gewesen, die Parlamentsübertragungen alleine in ORF III zu stemmen, könne aber selbstredend auch gut damit leben, dass die Kollegen von ORF 2 hier weiter mit an Bord sind. Die Conclusio bei allen Einsparungsdebatten des ORF fällt für Lorenz-Dittlbacher entsprechend eindeutig aus: "Es kann nicht gehen, dass man ORF III in Frage stellt."

(APA)

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