Der neue chinesische Außenminister verschärft den Ton gegenüber den USA – und lobt die Beziehung zu Russland.
Qin Gangs erste Pressekonferenz als neuer Außenminister dürfte wohl noch lang nachhallen. Die fast zweistündige Veranstaltung markiert möglicherweise einen Wendepunkt, an dem die Volksrepublik nun endgültig eine zentrale Grundsatzentscheidung gefällt hat: Peking geht im Umgang mit dem Westen unmissverständlich auf Konfrontationskurs – und verschärft den Tonfall deutlich.
Die alljährliche Pressekonferenz des Außenministers gehört zum Ritual des Nationalen Volkskongresses, der seit Sonntag in der chinesischen Hauptstadt stattfindet. Und natürlich sind die Journalisten im Raum, ja auch die gestellten Fragen längst im Vorhinein von der Regierung selektiert worden. Nichts soll bei diesem Polit-Schauspiel dem Zufall überlassen werden. Und dennoch bot die zweistündige Veranstaltung am Dienstagmorgen tiefe Einblicke in den diplomatischen Kurs des Landes.