Maghreb
Die arabischen Diktatoren und ihre Machtbasis
Die Bürgerfreiheiten sind in vielen Ländern des Mittelmeer- und arabischen Raums stark eingeschränkt. Viele Machthaber sind mit diktatorischer Macht ausgestattet.
![Seit 1969 sitzt „Revolutionsführer“ Gadhafi fest im Sattel, kein anderer arabischer Staatschef hielt sich so lange an der Macht wie er. Medien gleichgeschaltet, Opposition unterdrückt. Jahrzehntelang war er isoliert. Der Westen hofiert Gadhafi nach Entschädigung für Lockerbie-Attentat – auch wegen großer Öl- und Gasreserven im Land. Privatsektor unterentwickelt, Erdölindustrie in staatlicher Hand. Das Land prosperiert wirtschaftlich, die Armee lässt keinen Widerstand zu, vor allem aber unterstützen mächtige Stammesführer Gadhafi. Doch die Unzufriedenheit im Volk steigt.](https://img.diepresse.com/public/incoming/nryixs-gadhafi20110117191436.jpg/alternates/FREE_1200/gadhafi20110117191436.jpg)
Seit 1969 sitzt „Revolutionsführer“ Gadhafi fest im Sattel, kein anderer arabischer Staatschef hielt sich so lange an der Macht wie er. Medien gleichgeschaltet, Opposition unterdrückt. Jahrzehntelang war er isoliert. Der Westen hofiert Gadhafi nach Entschädigung für Lockerbie-Attentat – auch wegen großer Öl- und Gasreserven im Land. Privatsektor unterentwickelt, Erdölindustrie in staatlicher Hand. Das Land prosperiert wirtschaftlich, die Armee lässt keinen Widerstand zu, vor allem aber unterstützen mächtige Stammesführer Gadhafi. Doch die Unzufriedenheit im Volk steigt.
(c) AP (Geert Vanden Wijngaert)
![Präsident Mubarak regiert seit 1981. Opposition unterdrückt, Demos verboten, aber Presse freier als in Tunesien. Durch massive Manipulation sicherte sich Mubaraks Partei bei jüngster Wahl absolute Mehrheit im Parlament. Wahl galt als „Vorbereitung“ für Präsidentenwahl Ende 2011, Mubarak (82) will seinen Sohn Gamal als Nachfolger installieren. Analysten deuteten Manipulation als Angst vor wachsender Unzufriedenheit: Korruption, Vetternwirtschaft, Arbeitslosigkeit, starke „verbotene“ Muslimbruderschaft sowie zunehmende Spaltung in Regierungspartei gefährden Regime. Wie lange unterstützt die Armee Mubarak noch?](https://img.diepresse.com/public/incoming/p0m4eh-mubarak20110117191442.jpg/alternates/FREE_1200/mubarak20110117191442.jpg)
Präsident Mubarak regiert seit 1981. Opposition unterdrückt, Demos verboten, aber Presse freier als in Tunesien. Durch massive Manipulation sicherte sich Mubaraks Partei bei jüngster Wahl absolute Mehrheit im Parlament. Wahl galt als „Vorbereitung“ für Präsidentenwahl Ende 2011, Mubarak (82) will seinen Sohn Gamal als Nachfolger installieren. Analysten deuteten Manipulation als Angst vor wachsender Unzufriedenheit: Korruption, Vetternwirtschaft, Arbeitslosigkeit, starke „verbotene“ Muslimbruderschaft sowie zunehmende Spaltung in Regierungspartei gefährden Regime. Wie lange unterstützt die Armee Mubarak noch?
(c) EPA (KHALED ELFIQI)
![Seit 1963 Alleinherrschaft der Baath-Partei, Präsident Bashir al-Assad folgte im Jahr 2000 seinem Vater nach. Anfängliche politische und wirtschaftliche Reformbestrebungen wurden bald gestoppt, Armee und Partei befürchteten Einflussverlust. Opposition unterdrückt, Wirtschaft zentral geplant, Medien streng kontrolliert. Armut, Korruption, Arbeitslosigkeit sind weit verbreitet. Auf die jüngsten Unruhen reagierte das Regime immerhin mit Sozialleistungen. Man wird sehen, ob das reicht.](https://img.diepresse.com/public/incoming/yk1f57-al_assad20110117191448.jpg/alternates/FREE_1200/al_assad20110117191448.jpg)
Seit 1963 Alleinherrschaft der Baath-Partei, Präsident Bashir al-Assad folgte im Jahr 2000 seinem Vater nach. Anfängliche politische und wirtschaftliche Reformbestrebungen wurden bald gestoppt, Armee und Partei befürchteten Einflussverlust. Opposition unterdrückt, Wirtschaft zentral geplant, Medien streng kontrolliert. Armut, Korruption, Arbeitslosigkeit sind weit verbreitet. Auf die jüngsten Unruhen reagierte das Regime immerhin mit Sozialleistungen. Man wird sehen, ob das reicht.
(c) REUTERS (BENOIT TESSIER)
![Autoritärer Präsident Bouteflika regiert seit 1999, sicherte sich 2008 durch Verfassungsreform lebenslängliche Präsidentschaft. Parlamentde facto machtlos, Medien haben für Region relativ große Unabhängigkeit. Nach Jahrzehnten politischer Gewalt gilt Algerien als relativ stabil, große Erdöl- und Gasreserven. Destabilisierend wirken Unabhängigkeitsbewegungen in Westsahara, radikale Islamisten. Für soziale Spannungen sorgen Arbeitslosigkeit, Armut, Korruption. Bouteflika hat Erfahrung mit Protesten in seinem Land: Gewalttätige Jugenddemos finden regelmäßig statt. Noch steht die Armee hinter dem Präsidenten.](https://img.diepresse.com/public/incoming/9wjyz0-bouteflika20110117191644.jpg/alternates/FREE_1200/bouteflika20110117191644.jpg)
Autoritärer Präsident Bouteflika regiert seit 1999, sicherte sich 2008 durch Verfassungsreform lebenslängliche Präsidentschaft. Parlamentde facto machtlos, Medien haben für Region relativ große Unabhängigkeit. Nach Jahrzehnten politischer Gewalt gilt Algerien als relativ stabil, große Erdöl- und Gasreserven. Destabilisierend wirken Unabhängigkeitsbewegungen in Westsahara, radikale Islamisten. Für soziale Spannungen sorgen Arbeitslosigkeit, Armut, Korruption. Bouteflika hat Erfahrung mit Protesten in seinem Land: Gewalttätige Jugenddemos finden regelmäßig statt. Noch steht die Armee hinter dem Präsidenten.
(c) AP (Markus Schreiber)
![König Abdullah II. ist seit 1999 an der Macht. Anfänglicher politischer und wirtschaftlicher Reformeifer wurde nach islamistischen Attentaten 2005 gebremst. Nicht nur radikalislamische Gruppen gefährden Monarchie, für Spannungen sorgt auch hohe Anzahl palästinensischer Flüchtlinge. Im Gegensatz zu anderen arabischen Staaten kann Jordanien nicht auf Rohstoffe zurückgreifen: Wirtschaftlich hängt es stark von ausländischer Hilfe – vor allem den USA – ab. Steigende Lebensmittelpreise haben zuletzt zu sozialen Unruhen geführt. Der Thron Abdullahs könnte wackeln.](https://img.diepresse.com/public/incoming/frrgh7-abdullah20110117191933.jpg/alternates/FREE_1200/abdullah20110117191933.jpg)
König Abdullah II. ist seit 1999 an der Macht. Anfänglicher politischer und wirtschaftlicher Reformeifer wurde nach islamistischen Attentaten 2005 gebremst. Nicht nur radikalislamische Gruppen gefährden Monarchie, für Spannungen sorgt auch hohe Anzahl palästinensischer Flüchtlinge. Im Gegensatz zu anderen arabischen Staaten kann Jordanien nicht auf Rohstoffe zurückgreifen: Wirtschaftlich hängt es stark von ausländischer Hilfe – vor allem den USA – ab. Steigende Lebensmittelpreise haben zuletzt zu sozialen Unruhen geführt. Der Thron Abdullahs könnte wackeln.
(c) EPA (MAZEN MAHDI)