Migration

Fast 1200 Migranten auf Lampedusa in 24 Stunden eingetroffen

REUTERS
  • Drucken

In 24 Stunden erreichten 30 Boote die Küste der italienischen Insel. Am Mittwoch kam es zu einem Schiffbruch mit 20 Toten.

Die Einwanderungsbewegungen auf der süditalienischen Insel Lampedusa nehmen zu. 1175 Migranten sind in 24 Stunden auf der Insel eingetroffen, darunter Frauen und Kinder. Die Migranten aus dem Tschad, Syrien, Sudan, Jemen, Senegal und anderen afrikanischen Ländern, die von der tunesischen Stadt Sfax abgefahren waren, erreichten Lampedusa an Bord von 30 Booten.

Am Mittwochabend kam es vor Lampedusa zu einem Schiffbruch. 20 mehrheitlich aus Kamerun und Cote d'Ivoire stammende Migranten wurden von einem Schiff der italienischen Küstenwache gerettet. Die Leiche einer jungen Frau wurde geborgen. Am Donnerstag hatte die Küstenwache bereits 38 Migranten an Bord eines Bootes gerettet, darunter elf Frauen und ein Kind.

1300 Personen in Lager für 400 Menschen

Die Seefahrt sei wegen der schlechten Wetterbedingungen nicht einfach gewesen, berichteten die am Freitag eingetroffenen Migranten, die in eine Flüchtlingseinrichtung auf der Insel untergebracht wurden. Hier befinden sich zurzeit 1300 Personen, obwohl der Hotspot lediglich für 400 Menschen Platz hat.

Die Hilfsorganisation "Alarm Phone" meldete indes, dass 80 Personen an Bord eines Bootes in maltesischen Gewässern in Schwierigkeiten geraten sind. Wegen eines Motorschadens sei das Boot seeuntauglich, berichtete die NGO. Ein Flugzeug der EU-Grenzschutzbehörde Frontex habe das Boot bereits gesichtet.

Schweres Unglück kurz vor Küste

Bei einem Schiffbruch vor der süditalienischen Region Kalabrien waren am 26. Februar mindestens 73 Menschen ums Leben gekommen, darunter 16 Minderjährige. 80 Personen überlebten. Das überladene Fischerboot, das laut der Küstenwache mehr als 150 Personen aus dem Iran, Pakistan und Afghanistan an Bord hatte, konnte der rauen See nicht standhalten. Es prallte wenige Meter vor der Küste gegen Felsen und zerbrach in zwei Teile. Die Trümmer seien bis zu 300 Meter vor der Küste verstreut gefunden worden, hieß es.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.