Strafrechtsänderungen

Belarussischer Machthaber Lukaschenko führt Todesstrafe wegen Hochverrats ein

via REUTERS
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Belarus ist das einzige europäische Land, das die Todesstrafe nicht abgeschafft hat. Nun kommt noch ein Tatbestand hinzu: Die Höchststrafe droht Staatsbediensteten und Armeeangehörigen und wird per Kopfschuss vollzogen.

In Belarus droht Staatsbediensteten und Armeeangehörigen die Todesstrafe, wenn sie des Hochverrats überführt werden. Präsident Alexander Lukaschenko habe ein entsprechendes Gesetz am Donnerstag unterzeichnet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Belta. Belarus ist das einzige Land in Europa, das die Todesstrafe bisher nicht abgeschafft hat. Sie wurde bei Verbrechen wie Mord oder Terror verhängt. Hinrichtungen werden mit einem Schuss in den Hinterkopf vollzogen.

"Auf Hochverrat, der von einem Beamten oder einem Militärangehörigen begangen wird, kann nun die Todesstrafe verhängt werden", teilte der Pressedienst Lukaschenkos in einer Erklärung mit. Das Gesetz sei Teil der Strafrechtsreformen, die das Ziel haben sollen, Extremisten und Staatsgegner besser zu bekämpfen.

Gefängnisstrafe für „Diskreditierung“

Eine weitere von Lukaschenko am Donnerstag verabschiedete Änderung sieht vor, dass jeder, der sich der "Diskreditierung" der belarussischen Streitkräfte schuldig gemacht hat, mit einer Gefängnisstrafe rechnen muss. Russland hat nach dem Einmarsch in die benachbarte Ukraine vor etwas mehr als einem Jahr ein ähnliches Gesetz verabschiedet.

Die von Lukaschenko gebilligten Änderungen am Strafrecht umfassen Strafen für die Verbreitung von "Propaganda des Terrorismus, Diffamierung der Streitkräfte sowie paramilitärischer Einheiten und Verstöße gegen den Schutz von Staatsgeheimnissen", berichtete Belta. Die Untersuchungshaft wird von drei auf zehn Tage erhöht.

Weißrussland hat zwar keine eigenen Truppen in die Ukraine entsandt, aber es hat Russland erlaubt, sein Hoheitsgebiet im Februar 2022 als Startrampe für russische Operation zu nutzen. Russische Kampfflugzeuge und Drohne nutzen den belarussischen Luftraum für Angriffe auf die Ukraine.

(APA/Reuters/TASS)

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