Interview

Ethiker Herwig Grimm: "Wir können nicht essen, ohne schuldig zu werden"

Die Entfremdung ist groß: Von der Landwirtschaft haben viele zwei Vorstellungen im Kopf: Idylle mit glücklichen Tieren – oder Skandalbilder, wie sie zuletzt veröffentlicht wurden.
Die Entfremdung ist groß: Von der Landwirtschaft haben viele zwei Vorstellungen im Kopf: Idylle mit glücklichen Tieren – oder Skandalbilder, wie sie zuletzt veröffentlicht wurden.Getty Images
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Der Ethiker Herwig Grimm beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Was die Schlachthofvideos darüber aussagen, warum Tierwohl an Bedeutung gewinnt – und ob am Schluss alle Veganer werden.

Ein Video aus einem Hühnerschlachthof, in dem Mitarbeiter Tiere gegen Container geschlagen und mit ihnen ihre Kittel abgewischt haben, hat vor Kurzem Entsetzen ausgelöst. Wenige Monate zuvor wurden hässliche Bilder aus einem Hühnermastbetrieb publik. Wie geht es Ihnen, wenn Sie so etwas sehen? Wirkt das nach?

Herwig Grimm: Das wirkt natürlich nach. Man hat da einerseits Sachen gesehen, die schlicht illegal sind. Wir sehen, dass auch die rechtlichen Rahmenbedingungen – bei denen wir Fortschritte gemacht haben – den Problemen nicht immer vorbeugen können. Und es wird sehr deutlich, dass die Tiere in dieser landwirtschaftlichen Produktion teilweise schon fast Störfaktoren sind. Sobald da ein Rädchen nicht mehr wie geölt funktioniert, explodiert es.

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