Verbrenner-Autos

Verbrenner: Kritik an Kompromiss

Auch nach 2035 können Verbrenner-Autos unter Um-ständen zugelassen werden.

Berlin/Brüssel. Greenpeace hat die Einigung zwischen der deutschen Bundesregierung und der EU-Kommission auf eine Zulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035 scharf kritisiert. „Dieser faule Kompromiss untergräbt Klimaschutz im Verkehr, und er schadet Europa“, sagte der Mobilitätsexperte der Umweltorganisation, Benjamin Stephan, am Samstag in Berlin. Die „dringend nötige Ausrichtung der Autobranche auf effiziente Elektromobilität“ werde mit der Einigung verwässert.

Zuvor hatten sich deutsche Bundesregierung und EU-Kommission darauf verständigt, dass Neuwagen mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035 zugelassen werden dürfen, wenn sie ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe tanken. Europaparlament und EU-Staaten hatten sich bereits im Oktober darauf geeinigt, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Für Deutschland war es aber wichtig, dass auch danach noch Neuwagen mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden können, die E-Fuels tanken – also klimaneutrale künstliche Kraftstoffe, die mit Ökostrom erzeugt werden.

E-Fuels werden bisher kaum produziert und gelten als knapp, teuer und ineffizient. Daher sollen sie nach dem Willen der EU-Kommission vor allem für den Schiffs- oder Flugverkehr reserviert werden, der nicht direkt mit Strom betrieben werden kann.

Auch Nehammer erfreut

„Der Weg ist frei: Europa bleibt technologieneutral“, twitterte Deutschlands Verkehrsminister, Volker Wissing. Erfreut zeigte sich auch Österreichs Bundeskanzler, Karl Nehammer (ÖVP). Österreich habe Seite an Seite mit Deutschland gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 gekämpft. Dem Klimawandel könne man nur begegnen, wenn man „innovations- und technologiefreundlich“ sei. (ag./red)

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