Krisch und Krücke: „Vielleicht in einem anderen Leben“

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Ist Elisabeth Scharangs Bühnenverfilmung Vielleicht in einem anderen Leben eine Quersumme österreichischen Kinos?

Das Thema – NS-Ära und Judenverfolgung – wird nicht erst seit dem Oscar-Erfolg von Die Fälscher oft auf die Leinwand gebracht, und das Schauspielerduo Johannes Krisch und Ursula Strauss ist noch aus dem Krimidrama Revanche in intensiver Erinnerung. Und nicht nur das: Wie als Schremser im neuen „Kottan“-Film spielt Krisch mit Krücke. Diesmal allerdings einen verbitterten, kriegsversehrten Bauern namens Fasching, in dessen niederösterreichischem Heustadl knapp vor Weltkriegsende eine Gruppe Juden auf ihrem Todesmarsch nach Mauthausen einquartiert wird. Zunächst ist er wütend, als seine Frau (erdig: Strauss) den Juden Nahrung gibt, woraufhin sich diese mit einer improvisierten Operettenaufführung von „Wiener Blut“ bedanken wollen: Aber die Musik weckt die Erinnerung an den gefallenen Sohn, und plötzlich macht auch der Bauer mit – zum Unwillen der örtlichen Antisemiten. Abgesehen vom bewährten, beweglichen Darstellerduett Krisch/Strauss ist der Film hoffnungslos steif: Der Schauplatz wirkt kulissenhaft, alle anderen Figuren sind unterentwickelt, und der Charakterdramaturgie fehlt es an Überzeugungskraft.

TIPP

„Vielleicht in einem anderen Leben“, ab 21. 1. im Kino

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