Die WKStA führt gegen den Manager Siegfried Wolf ein Ermittlungsverfahren. Wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch und Bestechung. Es geht um Wolfs Steuer-Causa. Nun geht der Beschuldigte in die Gegenoffensive.
Wien. Das durch die Ibiza-Affäre ausgelöste Ermittlungsverfahren richtet sich gegen 45 Beschuldigte. Einer davon ist der Industrie-Manager Siegfried Wolf (65). Er soll 2017 und 2018 anlässlich einer Steuerprüfung (diese bezog sich auf Wolfs Tätigkeit bei einer Schweizer Firma des Automobil-Zulieferers Magna) auf eine unrechtmäßige Abgabenreduktion hingearbeitet haben. Wolf bestreitet dies und erhebt nun seinerseits Vorwürfe gegen die Finanz.
Zuletzt zeigte der Manager auf („Die Presse“ berichtete exklusiv), dass ihm bei einer Großbetriebsprüfung das Messer angesetzt worden sei. Der – mittlerweile verstorbene – Chef-Finanzprüfer W. soll damit gedroht haben, die WKStA einzuschalten, wenn Wolf nicht klein beigebe. Mitglieder des Prüfteams sagen nun als Zeugen aus, dass die Sache mit der WKStA wohl nur ein Bluff gewesen sei. Und auch ein der „Presse“ vorliegendes Übergabeprotokoll, in dem Causa-Wolf-Dokumente des früheren Prüfers W. aufgelistet sind, liefert keine Hinweise auf eine Befassung der WKStA. Letztere ist zwar nunmehr die fallführende Behörde. Dass die WKStA aber schon vor „Ibiza“ an Wolf dran gewesen sei, scheint tatsächlich ein Bluff der Finanz gewesen zu sein.