General Mohamed Hamdan Dagalo alias „Hemeti“, Anführer der paramilitärischen Rapid Support Forces im Sudan, ist für Gnadenlosigkeit und Gier bekannt. Jetzt will er sich in Khartum an die Macht kämpfen.
Die Geschichte von General Mohamed Hamdan Dagalo, Spitzname Hemeti, ist mit Blut geschrieben worden, viel Blut. Dies zieht sich von seinen frühen Anfängen als Milizführer in der Unruheprovinz Darfur über Kriegsschauplätze wie den Jemen bis in die sudanesische Hauptstadt, Khartum. Dort haben er und sein Erzrivale, Armeechef Abdel Fattah al-Burhan, seit dem Wochenende nun offenbar den finalen Kampf um die Herrschaft in dem ostafrikanischen 46-Millionen-Land ausgerufen. Und wie immer, wenn Hemeti beteiligt ist, geschieht dies ohne Rücksicht auf Verluste.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldete mindestens drei tödliche Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Spitälern fehle es an allem; eine Versorgung sei wegen der Kämpfe undenkbar. Das Rote Kreuz erklärte, es sei „nahezu unmöglich“, in Khartum angesichts der Gewalt Hilfe zu leisten. Gefechte gab es auch in anderen Landesteilen. Die Vereinten Nationen zählten bis Dienstagnachmittag mindestens 185 Tote und 1800 Verletzte, aber die Dunkelziffer war wohl deutlich höher. Eine kurzfristige verlautbarte 24-stündige Waffenruhe am Dienstag hatte nicht gehalten.