In Arizona wurde die Anklage gegen Jared Lee Loughner verlesen. Der mutmaßliche Attentäter lächelte. Ihm droht die Todesstrafe.
Der mutmaßliche Todesschütze von Arizona hat vor einem Bundesrichter in Phoenix auf "nicht schuldig" plädiert. Der Auftritt von Jared Lee Louhner am Montag vor Gericht war der zweite seit dem Blutbad vor einem Supermarkt in Tucson am 8. Jänner. Bei der Tat waren sechs Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt worden, darunter die Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, die einen Kopfschuss erlitt. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeklagten die Todesstrafe.
Ein Geschworenengericht hatte vergangene Woche wegen der Schüsse auf Giffords und zwei ihrer Mitarbeiter Anklage gegen Loughner erhoben. Am Montag begann nicht das eigentliche Strafverfahren, es wurde lediglich die Anklage verlesen. Die nächste Anhörung wurde auf den 9. März festgesetzt.
Trauer und Entsetzen in den Vereinigten Staaten: Ein Attentäter richtet bei einem öffentlichen Auftritt der Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords in Tucson, Arizona, ein Blutbad an. (c) Reuters (Eric Thayer)
Sechs Menschen müssen im Kugelhagel ihr Leben lassen. Unter den Todesopfern sind auch ein neun Jahre altes Kind und der als liberal geltende Bundesrichter John Roll. Dreizehn Menschen werden laut Polizei verletzt ... (c) AP
... darunter die Kongressabgeordnete Giffords. Der Attentäter schießt der 40-jährigen Demokratin und Ehefrau von Austronaut Mark Kelly aus nächster Nähe in den Kopf. (c) EPA (GARY I ROTHSTEIN)
Giffords wird ins Krankenhaus geflogen und notoperiert. (c) AP
"Es war die Hölle", berichtet ein Augenzeuge später über das Blutbad. (c) AP (Matt York)
Vor der Universitätsklinik von Arizona bilden Bürger ein Lichtermeer. Gemeinsam beten sie für die Genesung der Politikerin. Der Heilungsprozess von Giffords macht "fantastische Fortschritte" und wird in eine Reha-Klinik nach Houston überstellt. (c) AP (David Kadlubowski)
Der 22-jährige Attentäter Jared Lee Loughner konnte noch am Tatort von zwei "mutigen" Personen überwältigt werden. Er wird wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. (c) AP (Mamta Popat)
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die Tat eines "einzelnen, sehr gestörten Individuums" handelt. (c) EPA (Gray M. Williams)
Ziel des Anschlags sei eindeutig Giffords (im Bild) gewesen, teilt die Polizei mit. (c) AP (Susan Walsh)
Der Attentäter, im Bild noch mit langen Haaren, war im Herbst aus einem College-Kurs geflogen. "Er war eine Bedrohung", schildert sein damaliger Lehrer. (c) Reuters (Ho)
Bei seiner ersten Gerichtsverhandlung soll der Tucson-Attentäter Jared Lee Loughner jedoch "mental voll da" gewesen sein. Nach der Anklageverlesung bekennt er sich "nicht schuldig". (c) AP (Pima County Sheriff's Dept. via The Arizona Republic)
Präsident Barack Obama nennt das Blutbad eine "unaussprechlichen Tragödie" und verurteilt wie John Boehner, der republikanische Präsident des Repräsentantenhauses, die "sinnlose Tat". (c) AP (James Palka)
Vor dem Kapitol (Sitz des Kongresses) werden die Fahnen auf Halbmast gesetzt. (c) EPA (JIM LO SCALZO)
In den Vereinigten Staaten entbrennt nach dem Anschlag eine Debatte, ob das vergiftete politische Klima im Land für die Bluttat mitverantwortlich ist. Außerdem werden die freizügigen Waffengesetze in Arizona kritisiert. (c) AP (Mike Segar)
Sarah Palin, Galionsfigur der republikanischen Tea-Party-Bewegung, hatte vor den Kongresswahlen im November 2010 Giffords Mandat als eines von zwanzig "Zielen" ausgemacht und auf einer Landkarte mit einem Fadenkreuz markiert. (c) AP
US-Präsident Barack Obama appelliert bei der Gedenkveranstaltung für das Attentat in Tucson an die gemeinsamen Werte der US-Amerikaner ... (c) AP (Mike Nelson)
First Lady Michelle tröstet den Gatten der beim Attentat verletzten Gabrielle Giffords. (c) AP (Mike Nelson)
"Die Kräfte, die uns trennen, sind nicht so stark wie die, die uns einen", sagte Obama auf der Trauerfeier in der Universität in Tucson. >>> Dossier zum Tucson-Attentat (c) AP (Mike Nelson)
Ein Land trauert
Bei der Anhörung vor dem Gericht in Phoenix erschien Loughner am Montag lächelnd und in orangefarbener Gefängniskleidung. Mitglieder seiner Familie oder Überlebende des Anschlags nahmen an der 15-minütigen Anhörung nicht teil. Kritiker hatten befürchtet, Loughner könnte sich unter Verweis auf seinen Geisteszustand einem Strafverfahren entziehen. Seine Verteidigung gab jedoch an, die Frage einer möglichen Unzurechnungsfähigkeit vorerst nicht vorbringen zu wollen.
Der Prozess findet unter dem Vorsitz des kalifornischen Bundesrichters Larry Burns statt, da alle Richter aus Arizona wegen möglicher Befangenheit ausgeschlossen wurden. Bei dem Attentat war auch ein Bundesrichter aus Arizona getötet worden. Wo der Prozess stattfinden soll, ist unterdessen noch unklar. Loughners Anwältin Judy Clarke erklärte, sie habe keine Einwände, wenn der Prozess in Tucson abgehalten werde anstatt in Phoenix, der Hauptstadt Arizonas.
Attentäter schweigt über sein Motiv
Loughner war noch am Ort des Attentats vor einem Supermarkt in Tucson festgenommen worden. Bisher machte der Angeklagte keine Angaben zu einem möglichen Motiv. Ermittler hatten im Haus des 22-Jährigen Dokumente gefunden, darunter einen Umschlag, auf dem die Worte "Ich plante voraus", "Mein Mordanschlag" und "Giffords" standen. Waffe und Munition soll Loughner legal in örtlichen Geschäften erworben haben. Im Internet hinterließ er zudem weitschweifende Nachrichten, mit denen er suggerierte, wütend auf die Regierung zu sein.
Die Abgeordnete Giffords, die bereits drei Amtszeiten für die Demokraten im Kongress verbrachte, wurde bei dem Anschlag am 8. Jänner in den Kopf getroffen. Sie verbrachte zwei Wochen auf der Intensivstation in Tucson, bevor sie Ende vergangener Woche in eine Rehaklinik nach Houston im US-Staat Texas gebracht wurde.
Die Familie eines neunjährigen Mädchens, dass bei dem Anschlag ums Leben kam, wird zu der Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Barack Obama am Dienstagabend (Ortszeit) erwartet. Auch der Praktikant der Abgeordneten, der am Tatort Erste Hilfe leistete, und das Ärzteteam aus Tucson sollten der Ansprache beiwohnen.
Dem mutmaßlichen Attentäter von Tucson, Jared Loughner, droht die Todesstrafe. Ihm wird versuchter Mord an der Abgeordneten Gabrielle Giffords zur Last gelegt. Giffords befindet sich auf dem Weg zur Besserung.
Die konservative US-Politikerin wehrt sich weiter gegen den Vorwurf, wegen ihrer aggressiven Rhetorik für das Attentat von Tucson mitverantwortlich zu sein.
Arizona hat eines der liberalsten Waffengesetze der USA. Nach dem Attentat von Tucson flackert eine Debatte auf. Die Waffenlobby sagt: "Die Kerle mit den Knarren machen die Regeln."
Er gehört zu den 25 reichsten Österreichern. Einst stellte er Granathülsen und Vorhangringe her, dann entwickelte Gaston Glock die erfolgreichste Pistole der Welt. Nur will er nicht darüber reden.
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