Gartenkralle

Wie legt man eine Blumenwiese an?

Blühende Wiesen (hier die Saat-Esparsette) sind ein optischer Genuss.
Blühende Wiesen (hier die Saat-Esparsette) sind ein optischer Genuss.Ute Woltron
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Wer eine Blumenwiese anlegen will, sei einerseits gepriesen, andererseits hoffentlich mit Geduld gesegnet, denn es dauert ein paar Jahre, bis der Erfolg sichtbar wird.

Ab Mai pflege ich regelmäßig ein paar gute Bekannte zu besuchen. Sie siedeln gleich in der Nachbarschaft und sind Teil einer sehr alten, gewachsenen Gemeinschaft. Wie alt sie tatsächlich sind, kann ich sie nicht fragen. Aber wir sind seit zumindest zwei Jahrzehnten befreundet, also gehe ich davon aus, dass sie bereits recht zähe, alte Knacker sind. Ich mag sie alle, aber einem bestimmten Paar bin ich völlig ergeben. Alljährlich liege ich vor den beiden auf dem Bauch – sie eine schlanke, aufwendig rosa ondulierte Schönheit, er ein wilder, blau-lila Borstenschopf. Die Saat-Esparsette und der Wiesensalbei zählen zu den Stars der Blumenwiese, auch wenn sie nicht die einzigen sind. Also bitte entschuldigt, ihr schönen Margeriten, ihr Pfirsichblättrige Glockenblumen, Skabiosen, Schaumkräuter und Wiesenknöpfe.

Stichwort Wiese. Viele wollen eine dieser blumenreichen, summenden und durchkrabbelten Insektenoasen anlegen und damit manch Rasenfläche zu ökologisch Sinnvollerem und auch Schönerem veredeln, doch oft sprießt hier wenig mehr als Enttäuschung, weil nach einer ersten Saison nichts mehr so recht nachwachsen will. Um dieser Misere auf den Grund zu gehen, sind ein paar Erklärungen erforderlich. Das beginnt damit, dass Wiese nicht gleich Wiese ist. Es gibt verschiedenste Typen, wie etwa Magerwiese, Feuchtwiese, Salzwiese, Streuobstwiese. Je nach Bodenbeschaffenheit und Standort haben sich hier oft über viele Jahrzehnte Pflanzengemeinschaften aufeinander eingespielt. Diesen komplizierten und faszinierenden Prozess mittels Rasenabtragens und Samenausstreuens binnen einer Saison bildschön nachzuahmen, ist zum Scheitern verurteilt.

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