Ružić hatte zunächst "westliche Werte" für die Schießerei an einer serbischen Schule verantwortlich gemacht. Dabei sind neun Menschen getötet worden.
Vier Tage nach den tödlichen Schüssen in einer Schule in Belgrad ist der serbische Bildungsminister Branko Ružić zurückgetreten. "Als verantwortungsbewusste und gut erzogene Person reiche ich meinen unwiderruflichen Rücktritt vom Amt des Bildungsministers" ein, schrieb Ružić in einem am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Brief an Ministerpräsidentin Ana Brnabić.
Der 47-jährige Sozialist hatte zunächst das Internet, Videospiele und "westliche Werte" für die Tat eines 13-Jährigen vom Mittwoch verantwortlich gemacht. Die Opposition, Menschenrechtsgruppen und tausende Demonstranten forderten daraufhin seinen Rücktritt.
Zwei Amokläufe in zwei Tagen
Der Schüler hatte mit einer Waffe seines Vaters acht Kinder und einen Wachmann seiner Schule in Belgrad erschossen. Weniger als 48 Stunden später erschoss ein 21-Jähriger in mehreren Dörfern nahe Belgrad acht Menschen. Daraufhin kündigte Staatschef Aleksandar Vučić eine "fast vollständige Entwaffnung" von Privatpersonen an. Nach Regierungsangaben sind in dem 6,8-Millionen-Einwohner-Land mehr als 760.000 Schusswaffen registriert.
Wie unser Korrespondent Thomas Roser den Amoklauf in der Schule seiner Kinder erlebte
Unser Korrespondent Thomas Roser war nicht nur als Berichterstatter von dem Amoklauf eines Schülers im serbischen Belgrad betroffen: Seine beiden Kinder waren währenddessen in der Schule anwesend. Mehr dazu.
(APA/AFP)